Alois Gomeringer war viele Jahre als Reporter unterwegs. Foto: Gomeringer Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachruf: Alois Gomeringer stirbt mit 87

Meßstetten-Heinstetten. Alois Gomeringer – viele Jahre freier Journalist aus Heinstetten – ist tot. Er starb im Alter von 87 Jahren.

Geboren am 6. September 1930 in Heinstetten als zweitältester Sohn von Josef und Magdalena Gomeringer, war er schon in seiner Kindheit und Jugend in und für Heinstetten aktiv. Zunächst in der Landjugend und im Kolpingverband sowie in der Schönstadtbewegung.

Für seinen Beruf verließ er seinen Heimatort und machte eine Schneiderlehre in Geisingen und in der Gewerbeschule in Donaueschingen. Nach seiner Gesellenprüfung verschlug es ihn während seiner Wanderjahre an verschiedene Orte, zuletzt nach Karlsruhe, wo Gomeringer 1955 die Meisterprüfung ablegte.

Danach ging er nach Heinstetten zurück, wo er 1961 seine Frau Erika heiratete. Zusätzlich zu seiner Schneiderei eröffnete er 1962 den ersten Selbstbedingungsmarkt im Heimatort. Das war auch das Geburtsjahr seiner ersten Tochter Margit, der 1964 und 1969 die Kinder Eveline und Andreas folgten.

Neben seinem Geschäft, das er 35 Jahre erfolgreich führte, hat er sich stets auch in den Vereinen stark engagiert. Er war unter anderem 14 Jahre lang Vorsitzender des Musikvereins Heinstetten, viele Jahre auch Vorsitzender des Hegau-Musikverbands. 1960 war Gomeringer Gründungsmitglied der Narrenzunft Hau-Giebel, bei der er mehr als 30 Jahre als Schriftführer aktiv war und Mitglied des Elferrats. Der Narrenverein sowie der Sport- und Musikverein ernannten Gomeringer zum Ehrenmitglied.

Auch die Geschichte Heinstettens hat ihn immer fasziniert. Der Verstorbene war Autor im Heinstetter-Buch für die 1200-Jahr-Feier, die 1993 ein großes Fest war. Später ist er dann dem Heimat- und Geschichtsverein in Meßstetten als Aktiver beigetreten.

Für den Schwarzwälder Boten berichtete Alois Gomeringer mehr als 50 Jahre über alles, was in seinem Heimatort und rund um die Hilb passierte und war damit eine der Säulen der Lokalredaktion Albstadt. Beauftragen mussten ihn die Redakteure nie: Für Alois Gomeringer war es selbstverständlich, mit Block und Kamera vor Ort zu sein, wenn sich etwas ereignete. Seine Zuverlässigkeit war dabei ebenso groß wie sein Wissen: Wenn er seine Artikel schrieb, konnten Redakteure wie Leser sicher sein, dass jedes Detail stimmte. Sein Lebenswerk an Zeitungsartikeln von den 1960er-Jahren bis ins Jahr 2000 ist in der Wirtschaft seines Sohnes, im "ProBier Stüble", direkt an der Heinstetter Hilb zu besichtigen.

Anfangs noch mit Kleinbildkamera und Schreibmaschine aktiv, hatte sich Alois Gomeringer später der neuen Zeit angepasst und stieg auf Digital um. Unter seinem Kürzel "AG" machte er Heinstetten bekannt im Land – es war ein Markenzeichen, das für Qualität stand.

Die Mitarbeiter der Lokalredaktion Albstadt werden Alois Gomeringer ein ehrendes Andenken bewahren – solche wie er sind selten geworden.