Manfred Kästle ist mit 86 Jahren gestorben. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Nachruf: Manfred Kästle, früherer Schulrektor und CDU-Fraktionschef, ist gestorben

Meßstetten (mak). 15 Jahre lang war er Rektor der Albstädter (!) Philipp-Matthäus-Hahn-Schule – als sie nach Balingen umzog, befand er sich bereits im Ruhestand. Auch der Meßstetter Kommunalpolitik hat er als Mitbegründer des CDU-Ortsverbands und als Fraktionschef der Christdemokraten im Gemeinderat seinen Stempel aufgedrückt. In der vergangenen Woche ist Manfred Kästle im Alter von 86 Jahren gestorben.

Manfred Kästle wurde am 23. September 1933 in Meßstetten geboren und wuchs dort zusammen mit zwei älteren Schwestern auf. Nach der Grundschulzeit besuchte er das Gymnasium in Ebingen – den Schulweg von Meßstetten ins Tal legte er zu Fuß zurück – und absolvierte nach der Mittleren Reife eine Mechanikerlehrer bei Groz-Beckert. Anschließend besuchte er die Ingenieurschule in Konstanz und war dann wieder für Groz-Beckert tätig. 1960 heiratete er. Seine Frau Anneliese und er hatten drei Kinder; später nahmen sie auch noch ein Pflegekind auf.

1965 ging Manfred Kästle in den Schuldienst. Vier Tage in der Woche besuchte er die Berufspädagogische Hochschule in Stuttgart; einen Tag pro Woche unterrichtete er an der Berufsschule in Ebingen. Er holte das Abitur nach, studierte von 1968 bis 1970 Politik und Volkswirtschaftslehre an der Universität Hohenheim und ging in den höheren Schuldienst. 1983 wurde er Rektor der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule und blieb es, bis er 1998 in den Ruhestand ging.

Neben dem Beruf versah Kästle etliche Ehrenämter. In der evangelisch-methodistischen Kirchengemeinde in Meßstetten leitete er Kirchen- und Posaunenchor; vor allem aber engagierte er sich in der Kommunalpolitik. 1962 wurde er erstmals in den Gemeinderat gewählt, dem er – mit einer "schöpferischen Pause zwischen 1975 und 1980", wie er selbst zu sagen pflegte – bis 1989 angehörte. Seine politische Heimat fand der gläubige Christ, der sich selbst als "liberalen Konservativen" beschrieb, in der CDU; 1967 zählte er zu den Gründern ihres Meßstetter Ortsverbands, deren Gemeinderatsfraktion er in seiner letzten Wahlperiode anführte. Zu den wichtigsten politischen Errungenschaften Meßstettens in der Zeit seines kommunalpolitischen Wirkens rechnete er den Bau des Schulzentrums und die Konsolidierung der kommunalen Finanzen; besonders am Herzen lag ihm auch die Städtepartnerschaft mit Luynes.

Seine Freizeit verbrachte der passionierte Bergwanderer mit Vorliebe in höher gelegenen Regionen mit abwechslungsreicher Topografie; unter anderem durchquerte er dreimal, bepackt mit Zelt und Rucksack, auf dem Fernwanderweg GR20 die Insel Korsika. Außerdem war Manfred Kästle ein begeisterter Leser und Hobbyfotograf. Aufgrund gegebener Umstände ist er in aller Stille und im engsten Familienkreis beigesetzt worden.