Doppelte Funktionen üben Frank Schroft und Daniel Bayer aus – der Meßstetter Bürgermeister ist etatmäßig Vorsitzender der Hohenberggruppe, sein Kämmerer Verbandsrechner. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Hohenberggruppe: Zweckverband kommt ins Schwabenalter und investiert so viel wie noch nie in 40 Jahren

Meßstetten/Beuron. 40 Jahre alt ist der Zweckverband Wasserversorgung Hohenberggruppe zu Jahresbeginn geworden – und genehmigt sich zum Eintritt ins Schwabenalter mit dem Bau eines neuen Wasserwerks in Beuron-Langenbrunn die bislang größte Einzelinvestition in ihrer Geschichte: Rund acht Millionen Euro netto wird das Projekt kosten; wie Meßstettens Bürgermeister Frank Schroft, der Verbandsvorsitzende, bei der jüngsten Verbandsversammlung mitteilte, hat das Land einen Zuschuss von 2,2 Millionen Euro zugesagt.

Auch die Baugenehmigung des Landratsamtes Sigmaringen liegt mittlerweile vor, und die erforderlichen Grundstücke sind im Verbandsbesitz. Bereits in der Februarsitzung des Verwaltungsrats wurden Vergaben in Höhe von rund 3,725 Millionen Euro beschlossen; wie Matthias Dreher vom Empfinger Büro dreher + stetter mitteilte, sollen Ende April Baustelleneinrichtung und Wegebau für die Baustellenzufahrt beginnen und im Spätsommer dann der Rohbau. Besondere Bedeutung wird dem Einbau einer Enthärtungsanlage beigemessen – sie soll die Wasserhärte von derzeit 17 auf neun Grad deutscher Härte reduzieren und wird rund 1,6 Millionen Euro kosten.

Des weiteren teilte der Vorsitzende mit, dass die Hohenberggruppe im vergangenen Wirtschaftsjahr den Schuldenstand von rund 2,8 auf knapp 2,5 Millionen Euro zu reduziert habe. Außerdem sei man nach ISO 50001 zertifiziert worden und habe als direkte Folge rund 125 000 Euro rückerstattet bekommen. Der neue technische Betriebsführer Timo Rademacher verwies darauf, dass der Wasserverlust mit rund fünf Prozent deutlich unterhalb der Werte anderer Zweckverbände liege. Danach wurde der Jahresabschluss 2017 festgestellt und der Wirtschaftsplan 2019 abgesegnet – beides einstimmig. Daniel Bayer, der Meßstetter Kämmerer, wurde zum neuen Verbandsrechner gewählt – er beerbt damit Jürgen Buhl, dessen Nachfolge er auch in Meßstetten angetreten hat.

Zu Beginn der Sitzung hatte Frank Schroft an den Zusammenschluss der Zweckverbände Hohenberggruppe und Heubergwasserversorgung links der Donau zum neuen Zweckverband am 1. Januar 1979 und an die Anfänge der Wasserversorgung in der Region erinnert. Aufgrund der Wasserknappheit auf der Albhochfläche habe man sich bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit den Möglichkeiten einer Verbesserung der Trink- und Brauchwasserversorgung beschäftigt und 1886 die "Heubergwasserversorgungsgruppe links der Donau" gegründet. Dieser gehörten sowohl württembergische als auch badische Gemeinden an, was, wie Schroft hervorhob, seinerzeit durchaus ungewöhnlich war. Die Inbetriebnahme der Wasserversorgung wurde vielerorts mit Wasserfesten gefeiert. "Die Euphorie der Menschen zeigt, wie sehr sie unter der Wasserknappheit gelitten hatten und was es für ein Segen war, endlich an 365 Tagen im Jahr über genug Wasser von guter Qualität zu verfügen."