Für den Fall, dass die Zollernalbkaserne geschlossen wird, legt ein offener Brief des Grünen-Kreisverbands nahe, zwei Probleme auf einen Schlag zu lösen: Das Gelände könnte anstelle des Bitzwäldles Standort einer Justizvollzugsanstalt werden. Foto: SB-Archiv

Grüne legen alternative Nutzung für die von Schließung bedrohte Zollernalbkaserne nahe.

Zollernalbkreis - Drei Großvorhaben treiben viele Bürger im Zollernalbkreis um – auch den Kreisverband von Bündnis’90/Die Grünen. In einem offenen Brief an Politiker in Bund, Land und Region fordert deren Vorstand, diese drei Projekte "sinnvoll zu verknüpfen". Konkret geht es um den Neubau eines Großgefängnisses im Bitzwald, den Bau des Sprengplatzes "Spitalwäldle" und um befürchtete Standortschließungen im Zusammenhang mit der geplanten Bundeswehrreform.

In dem vom Kreisvorstand beschlossenen Schreiben verdeutlicht federführend Konrad Flegr, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kreistag, die Position des Kreisverbands zu diesen Projekten: "Wir erkennen im derzeitigen, uns bekannten Sachstand der Planungen erheblichen Schaden für die Umwelt, die natürlichen Ressourcen und die Menschen der Region – sowie für die öffentlichen Haushalte. Diese Nachteile lassen sich bei intelligenter Koppelung der Projekte vermeiden."

Überblick über die Probleme

Adressaten des offenen Briefs sind neben Bundesverteidigungsminister Thomas de Maiziere und Mitgliedern der Landesregierung die Bundestags- und Landtagsabgeordneten aus der Region, zudem Bürgermeister betroffener Kommunen. Mit ihrem Schreiben will der GrünenKreisverband laut Vorstandsmitglied Andrea Metzger den politischen Entscheidungsträgern nochmals einen Überblick über die Probleme im Zusammenhang mit den drei Großprojekten verschaffen.

Der Zeitpunkt dafür ist sinnvoll: Am kommenden Mittwoch wird der Verteidigungsminister bekanntgeben, welche der rund 400 Bundeswehr-Standorte infolge der geplanten Bundeswehrverkleinerung geschlossen werden sollen. Darunter könnte auch die Meßstettener Zollernalb-Kaserne sein (der Schwarzwälder Bote berichtete).

Die Gründe, die aus Sicht der Grünen gegen Großknast und Bombenentschärfungsgelände sprechen, sind vielfältig und aufgrund der langen Debatte darüber weithin bekannt. Überraschend fällt jedoch der Ansatz des Kreisverbands aus, die Themen miteinander zu verknüpfen: Sollte die Meßstettener Kaserne geschlossen werden, so lässt sich ein Absatz des offenen Briefs verstehen, sollte auf diesem Gelände anstelle des bislang geplanten Standorts zwischen Schömberg und Zepfenhan die Justizvollzugsanstalt gebaut werden. Dadurch könnten im Zollernalbkreis zwei heftig diskutierte Probleme auf einen Schlag gelöst – und damit auch ein erster Schritt gemacht werden, die wirtschaftlichen Folgen einer Schließung zu lindern.