Freut sich auf das Spiel am Samstag, wenn Deutschland gegen Schweden antritt: Christoph Larsén/Mattes. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Fußball-WM: Christoph Larsén/Mattes kann das Spiel gegen Schweden richtig genießen

Meßstetten-Tieringen. Mit Schweden verbindet Christoph Larsén/Mattes vor allem eines: sein Pass. Der Chef der Tieringer Firma "Mattes & Ammann" hat nicht nur den Namen, sondern auch die Staatsbürgerschaft von seinem Vater übernommen, und bezeichnet sich selbst als "schwäbischer Schwede". Folglich schlagen am Samstag, wenn die deutsche Nationalelf bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Sotschi gegen die "Tre Kronor", die Mannschaft mit den drei Kronen auf dem Trikot, spielt, zwei Herzen in der Brust des Tieringers, der immer im edel-dunklen Zwirn auftritt, die silbernen Haare perfekt gekämmt. Einen Fußball-Fan – und Kenner – würde man in ihm kaum vermuten.

Wenn Christoph Larsén/Mattes mit seiner 2017 verstorbenen Mutter Klara Mattes die Spiele der "Mannschaft" verfolgt hat, dann sei es zuweilen sehr leidenschaftlich zugegangen, verrät der humorvolle Textilproduzent und räumt ein: "Bei Fußballspielen kann ich mich tierisch aufregen." Vor allem sein Lieblingsverein, der VfB Stuttgart, habe ihn in den vergangenen Jahren sehr leiden lassen, und deshalb ist Larsén/Mattes froh, dass es momentan wieder aufwärts geht mit den Brustringträgern.

Selbst Fußball gespielt hat Larsén/Mattes nie – Handball und Feldhockey waren seine Sportarten während der Schulzeit. Die Fußball-Bundesliga, sämtliche Europa- und Weltmeisterschaften aber verfolgt er mit Leidenschaft und tippt fleißig mit beim Fußball-Toto, immer zur WM, in seiner Firma, dessen Jackpot der Chef dann jeweils verdoppelt.

Am Abend steht er dann auch gerne mal noch mit seinem Mitarbeiter Michael Bermes auf eine Zigarette beim Fachsimpeln zusammen, und tatsächlich ist Christoph Larsén/Mattes bestens im Bild über die Nationalelf seines Vaterlandes. Dass es die Schweden waren, die den Deutschen während der WM-Qualifikation deren Angstgegner Italien vom Halse geschafft haben – die Schadenfreude darüber kann sich Larsén/Mattes nicht wirklich verkneifen, und auch die niederländische Elf hat er noch keine Sekunde vermisst.

Dass Schweden – im Gegensatz zu Jogis Jungs – sein Auftaktspiel gewonnen hat und zusammen mit Mexiko die Gruppe mit drei Punkten anführt, freut ihn dann doch, "wenngleich es nicht mit spielerischer Eleganz geschah", wie er sagt.

Wie geht es diesen Samstag aus? "Es würde mich wundern, wenn Deutschland am Ende nicht gewänne", orakelt Larsén/Mattes, "denn in einem Land mit 82 Millionen Menschen stehen einfach mehr Menschen zur Auswahl als in einem 9,9-Millionen-Volk." Dann fügt er nachdenklich hinzu: "Wenngleich die Eigenschaften der Schweden helfen, das auszugleichen". Unglaublich zäh seien die. Unglaublich standhaft. Unnachgiebig. "Und man sollte nicht damit rechnen, dass ihnen in der zweiten Halbzeit die Kraft ausgeht."

Die schwedische Bilanz gegen den amtierenden Weltmeister freilich verheißt nicht viel Gutes: Das Halbfinale bei der Europameisterschaft im eigenen Land 1992 hat "Tre Kronor" ebenso gegen die Deutschen verloren wie das Achtelfinale bei der WM 2006 in Deutschland.

Sollten die Blau-Gelben diesmal wieder den Kürzeren ziehen, geht für Christoph Larsén/Mattes die Welt allerdings nicht unter – und umgekehrt ebenso wenig: "Ich freue mich auf das Spiel, werde es mit dem einen oder anderen Zigarillo genießen – und gewinne auf jeden Fall", sagt er. Und dann lacht er vergnügt, wie nur er es kann. Siege liegen ihm.