Kommunales: Daniel Bayer startet als neuer Kämmerer der Stadt Meßstetten im Februar / "Spannende Arbeit"
Es ist "sehr schwierig", einen guten, qualifizierten Kämmerer zu finden. Insoweit ist Meßstettens Bürgermeister Frank Schroft "froh", mit Daniel Bayer einen kompetenten Nachfolger von Jürgen Buhl ins Rathaus zu holen. Der 34-Jährige startet zum 1. Februar 2019 in Meßstetten.
Meßstetten. "Bei den Kämmererstellen erreichen wir nicht mehr die Zahlen und Qualität an Bewerbungen wie früher", sagt Meßstettens Bürgermeister Frank Schroft. Deshalb war er zufrieden mit dem "ordentlichen Feld an Bewerbungen", welche die Stadt Meßstetten bekommen hat, nachdem sie die Stelle des Kämmerers ausschreiben musste, weil der bisherige Stelleninhaber, Jürgen Buhl, zum Bürgermeister der Gemeinde Seitingen-Oberflacht im Kreis Tuttlingen gewählt worden war.
Daniel Bayer war dabei von Anfang an der "große Favorit". "Der Gemeinderat hat sich sehr überzeugt gezeigt von dieser Kandidatur", resümiert Schroft. Mit dem 34-Jährigen erhält die Stadt einen Verwaltungsfachmann aus Schörzingen, der bislang in seiner Heimatgemeinde zehn Jahre lang auch kommunalpolitisch engagiert war: von 2009 bis 2014 als Ortschaftsrat in Schörzingen und von 2014 bis dann 2019 als Stadtrat in Schömberg. "Das ist von Vorteil", konstatiert Schroft: "Er kennt beide Seiten und damit das Geschäft vollumfänglich. Das kann unserer Kommune nur gut tun."
Der neue Kämmerer mit "hoher Fachkompetenz", der Vater von drei Kindern – zwei Jungen und ein Mädchen – im Alter von einem, drei und sechs Jahren ist, wird zunächst noch für einen Tag in der Woche – wohl dienstags – weiterhin als Kämmerer in Deißlingen an seiner bisherigen Wirkungsstätte tätig sein, bis die Gemeinde dort einen Nachfolger für ihn gefunden hat. "Damit ist ein reibungsloser Übergang gewährleistet", erläutert Bayer. Die Stelle dort ist ausgeschrieben, im Januar soll sich dann die Besetzung entscheiden. Bayer wird derweil sein kommunalpolitisches Engagement in Schömberg beenden und nicht mehr bei den Kommunalwahlen antreten.
Der 34-Jährige ist bereits im Gespräch mit den Rathaus-Mitarbeitern
In der Zwischenzeit ist der 34-Jährige im Gespräch mit seinem Vorgänger, ist im Rathaus unterwegs und hat sich den Mitarbeitern bekannt gemacht, um sich auf seine neue Aufgabe vorzubereiten, die vielfältig ist, da er neben seiner Kämmerertätigkeit zudem noch die Geschäfte der Sozialstation und Nachbarschaftshilfe führt und als Verbandsrechner bei Wasser- und Abwasserverbänden im Einsatz ist. "Es ist eine Stelle, die sehr viel abverlangt, interessant ist und Gestaltungsspielraum bietet", betont der Bürgermeister. Dieser Herausforderung will sich Bayer gerne stellen und erwartet eine "spannende Zeit", etwa mit dem Umstellen auf die Doppik. Etwas, worin Daniel Bayer als "Pionier" Erfahrung hat, installierte Deißlingen doch bereits zum 1. Januar 2012 das neue Haushaltsrecht.
Bange ist dem 34-Jährigen nicht, weiß er doch einen "bis in die Fingerspitzen motivierten" Mitarbeiterstamm mit einem Vertrauensvorschuss an ihn hinter ihm stehen. Mit "Demut" will er deshalb an die Arbeit gehen: "Das wird zeitintensiv; ich weiß, was auf mich zukommt." Sein Lebensmittelpunkt wird Schörzingen bleiben, dort hat er gebaut, dort ist er stellvertretender Vorsitzender des Schwäbischen Albvereins, dort spielt er bei den Alten Herren Fußball in der Abwehr und im Mittelfeld, dort frönt er im eigenen Musikraum seinem weiteren Hobby: der Rock-Musik an der E-Gitarre.
"Das neue Aufgabenfeld hat mich gereizt. Ich will mich weiter entwickeln."
Bis zu Bayers Antritt im Februar wird der stellvertretender Kämmerer Simon Keller verstärkt gefordert sein. "Das neue Aufgabenfeld hat mich gereizt", nennt Bayer als Beweggrund, sich auf die Stelle in Meßstetten beworben zu haben. "Ich will mich weiter entwickeln." Ursprünglich hatte er keine Wechselabsichten, zumal er sich in Deißlingen "sehr wohl" gefühlt hat – auf der Basis eines "guten Vertrauensverhältnisses". Dann aber flatterte ihm eher zufällig die Stellenausschreibung auf den Tisch: "Da war meine Entscheidung klar." In Deißlingen hatte man Verständnis für seinen Entschluss. Am Ende der Auswahl setzte er sich gegen zwei direkte Konkurrenten, die sich mit ihm dem Gemeinderat vorgestellt hatten, durch.
Für den 34-Jährigen soll Meßstetten eine längerfristige Stelle sein, kein Sprungbrett: "Ich sehe meinen Weg als Kämmerer, das ist meine Berufung." Es ist "seine Sache", mit Zahlen umzugehen und das Risiko der Finanzverantwortung zu übernehmen. Im Rathaus findet er dazu ein junges Führungsteam vor.