Immer wieder ein schönes Schauspiel ist der Auftritt der Junggilde bei ihrem Holzhackertanz. Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Bunter Abend der Narrenvereinigung Hau-Giebel / Das Publikum lacht Tränen

Die Narretei in der Fasnetssaison hat beim bunten Abend der Narrenvereinigung Hau-Giebel einen bombastischen Höhepunkte gefeiert. Die Zunft feierte zudem das 60. Jahr ihres Bestehens.

Meßstetten-Heinstetten. Vor dem rund vierstündigen Programm heizte die Musikkapelle Heinstetten unter ihrem Dirigenten Thomas Moosbrucker mit fetzigen Fasnetsliedern und aktuellen Hits dem bestens gelaunten Publikum in der gut besuchten Narrhalla mächtig ein. Chefquassler Felix Steidle führte mit Witz und Humor durch das abwechslungsreiche und bestens gestaltete Programm.

Dem Aufmarsch aller Teilnehmer folgte der Kinder-Maskentanz. Die Mädchen der Mädchengarde boten unter der Leitung von Jasmin Roth-Löckel einen temporeichen Gardetanz. Der Nachwuchs der Gilde-Männer führte den Holzhackertanz auf.

Mit lautem Geschell kamen die Maskenträger der Hau-Giebel auf die Bühne, wo sie den Maskentanz präsentierten. In Anlehnung an die schrillen Fehlaperlen trat die freie Gruppe "Partyladies" auf und sang von amüsanten Erlebnissen mit dem Lied "Mir duat der Schnaps it guat".

Hoch das Bein hieß es bei der Gardetanzgruppe. Gemütlich im Sessel sitzend mit Bier und Chips versorgt suchte ein Mann im Radio nach einem Sender, der ihm gefällt und stellte dabei eine lustige Radiokonferenz im Wechsel mit vier Sendern her. Die Frauen von der "Spätlese" berichteten von einer Kochsendung, einem Boxkampf, einer Babypflege sowie von einem Bauernhof, wobei es durch den Senderwechsel zu heiteren Verwechslungen kam.

Wild mit Schwertern kämpfend kamen die "Teens of Fire" auf die Bühne, wo sie einen effektvollen Showtanz boten. Die junge Gilde und der junge Narrenrat stellten ein typisches Fasnetswochenende per Schattenspiel dar. Da fuhr zunächst der Wurstwagen, dann kamen nacheinander die Vorstandsmitglieder, die Hau-Giebel-Maskenträger, die Boscha-Hexa, die Gilde-Männer und weitere Narrengestalten.

"Hurra, hurra, die Schule brennt" war das Thema beim Tanz des Container-Teams. Der Gildechor nahm die seit vielen Jahren vernachlässigte und endlich fertig sanierte Jahnstraße sprichwörtlich auf die Schippe. Aufwendig war die Baustelle mit Absperrzäunen, Kies, Rohren und einem Graben hergerichtet.

Die Bauarbeiter, die das Dorfgeschehen durch die närrische Brille betrachteten, gingen fleißig ihrer Arbeit nach und einer von ihnen suchte im Graben nach Liebesbriefen. Schließlich stellten sich alle zusammen auf und schmetterten aus Leibeskräften ein fetziges Lied. Zum Tränenlachen war die Darbietung einer freien Gruppe, die sich als "Lilipudancer" präsentierte. Sie zeigte in Miniatur verschiedene Tänze vom Schuhplattler, über Walzer, Twist bis hin zum Stangentanz.

In Anspielung auf das im nächsten Jahr in Heinstetten stattfindende große Ringtreffen mit mehr als 25 Narrenzünften, bei dem es viele Toiletten aufzustellen gilt, entführte der Narrenrat die Besucher in eine Herrentoilette. Was da geschehen ist, war nicht jugendfrei, aber sehr lustig. Die Klofrau beschwerte sich über zu wenig Verdienst und erhöhte dementsprechend die Pinkelpreise. Das forderte die Lachmuskeln.

Zunftmeister Tobias Roth bat um Mitarbeit beim Ringtreffen im nächsten Jahr. Da wird ein großes Zelt aufgebaut, und für den Service in den verschiedenen Bereichen werden viele Helfer sowie Sponsoren benötigt.

Die Zeiger der Uhr zeigten Mitternacht an, da wurde der Zunftmeister auf die Bühne geholt, um ihm zu seinem Geburtstag zu gratulieren und ihm ein Ständchen zu singen. Flotte Discomusik legte "DJ Dabblju" auf. Die Fasnetsnarren und die Gäste tanzten kräftig zu den fetzigen Klängen.