Frank Schroft (links), Thomas Deufel (rechts) und Gerhard Grammel (Zweiter von rechts) ehrten die ältesten Besucher Johann Quarleiter und Hannelore Döring. Foto: Lissy Foto: Schwarzwälder Bote

Seniorennachmittag: Einwohnerzahl ist 2017 gesunken – und fast alle Bauplätze im Ort sind verkauft

Meßstetten-Heinstetten. Schöne Stunden haben die Heinstetter Senioren beim Seniorennachmittag in der Festhalle verbracht: bei Kaffee und Kuchen, musikalischen Beiträgen und mit einem "wandernden Weihnachtspaket".

Die Ortschaftsverwaltung Heinstetten und die örtlichen Vereine hatten eingeladen, während die Boscha-Hexa die Bewirtung übernahmen. Das gesamte Personal trug Nikolausmützen – ein schönes Bild. Der Vorsitzende des Narrenvereins Boscha-Hexa, Gerhard Grammel, freute sich über die hohe Beteiligung der Senioren und stellte kurz den Verein und das Häs vor. Manfred Maier spielte zum Kaffee auf und umrahmte das Programm musikalisch. Einem Gedichtsvortrag von Klara Braun folgte Ortsvorsteher Thomas Deufel, der die Grüße des Ortschaftsrates und der Vereine übermittelte und das Ortsgeschehen 2017 Revue passieren ließ, ehe er zum Gedenken an die Verstorbenen des Jahres aufrief. Laut Deufel ist die Einwohnerzahl um zwölf Personen auf derzeit 969 Heinstetter gesunken. Das konnten auch die elf Geburten nicht Wett machen. Rege war das Vereinsleben und ein echter Höhepunkt das erste – sehr erfolgreiche – Open-Air an der Hilb. Deufel lobte auch die Beteiligung an der Ferienwanderung, die auf den Truppenübungsplatz führte. Fünf Bauplätze seien veräußert worden und einer nun noch frei.

Das war der Wink mit dem Zaunpfahl an die Adresse von Bürgermeister Frank Schroft: Die Heinstetter wünschen sich ein weiteres Baugebiet. In weiteren Bauangelegenheiten – Deufel nannte ein Schuppengebiet – sei vieles erledigt worden, einiges müsse aber noch in Angriff genommen werden.

Die Jugendkapelle des Musikvereins Heinstetten hatte sich unter der Leitung von Katja Steidle auf der Bühne eingefunden und erfreute die Gäste mit flotten Musikstücken, bevor Bürgermeister Frank Schroft beleuchtete, was die Gesamtstadt im Jahr 2017 bewegt habe – aktuell die Frage der Weiternutzung der Zollernalb-Kaserne: Bisher vergeblich warte man hier auf die versprochene Unterstützung der Landesregierung. Positiv bewertete der Bürgermeister die Agenda 2030, die auf den Wünschen der Bürger basiert. Dabei überraschte, dass Mietwohnungen sehr gefragt sind. Weiter an vorderster Stelle stehen die ärztliche Grundversorgung sowie die Gestaltung der Ortskerne und barrierefreie, altersgerechte Einrichtungen. Bei der Sozialstation sei die Einrichtung einer Tagespflege in Planung.

Die "Wohnstadt" soll auch zur "Arbeitsstadt" werden, Industrie soll sich ansiedeln und junge Familien in die Gesamtstadt bringen – Schroft verwies auf das Kasernen-Areal mit seinen Nutzungs- und Entwicklungschancen. Mit der positiven Mitteilung, dass ab 2018 die Notarstelle in Meßstetten besetzt wird, schloss Schroft mit den besten Wünschen für das neue Jahr seine Rede.

Weihnachtliche Lieder bekamen die Senioren dann vom Kirchenchor Heinstetten unter der Leitung von Elisabeth Butz zu hören und spendeten reichlich Applaus. Die Boscha-Hexa hatten noch ein lustiges Spiel vorbereitet, bei dem ein Weihnachtspaket von Person zu Person wanderte und jedes Mal etwas kleiner wurde, bis am Ende nur noch ein kleines Päckchen übrig blieb. Der letzte Empfänger förderte daraus ein nützliches Utensil für den Küchengebrauch zu Tage.

Zum Schluss ehrten Ortsvorsteher Thomas Deufel, Gerhard Grammel und Bürgermeister Frank Schroft die beiden ältesten Senioren, Hannelore Döring und Johann Quarleiter, beide 87 Jahre alt, mit Blumen und einem Weinpräsent, wonach mit dem Heimatlied "Heuberger Wind" – respektive "Heinstetter Wind" – der gelungene Seniorennachmittag zu Ende ging.