Beim Herbstkonzert des Musikvereins Hartheim sind die Gäste mehr als Nachbarn: Sie sind Freunde

Meßstetten-Hartheim. Gemeinsame Sache haben der Musikverein Hartheim und der Musikverein Unterdigisheim beim Herbstkonzert in Hartheim gemacht, das auch Heiko Peter Melle, der Vorsitzende des Kreisblasmusikverbandes, besuchte. Der Grund: hohe Ehrungen. Viele Unterdigisheimer haben ihren Musikverein nach Hartheim begleitet, wo der einen Auftritt in der herbstlich geschmückten Festhalle beim Herbstkonzert des Musikvereins Hartheimhatte.

Dem gesellschaftlichen Wandel, verbunden mit einem Rückgang der Zahl musizierender Jugendlicher, müssten sich auch Musikvereine heute stellen, kommentierte Lothar Mattes, Vorsitzender der Gastgeber, die Bündelung von Kräften der benachbarten Musikvereine, die 2017 die gemeinsame Jugendkapelle Hartheim-Unterdigisheim aus der Taufe gehoben hatten. Inzwischen ist daraus ein beachtlicher Klangkörper geworden, den der Unterdigisheimer Peter Wäschle dirigiert.

Die Jugendkapelle war es, die das Konzert mit "We Know The Way" und "Let It Go" eröffnete, charmant moderiert von Hannah Eberbach aus Unterdigisheim. Der verdiente Beifall leitete über zum Auftritt der Aktiven des Musikvereins Unterdigisheim, dirigiert von Peter Wäschle, dessen Musikauswahl Rico Trenkner kommentierte: "On Wings Of Liberty" von Rob Goorhuis gehörte dazu, "Santana, A Portrait" mit Musik des Gitarristen-Genies Carlos Santana, und "God Save The Queen".

"Sbandiamo" von Jacob de Haan, ein fröhlich- schwungvolles Werk, erzählt von der gleichnamigen Blasmusikveranstaltung in der mittelalterlichen Stadt Gubbio in Umbrien, wo der Komponist ein 250-köpfiges Blasorchester zur Uraufführung dirigiert hatte. "Kaiserin Sissi" ist eines der erfolgreichsten Stücke von Timo Dellweg zu Ehren der berühmten österreichischen Herrscherin. Für die Zugabe hatte Wäschle die "Bodensee-Polka" ausgewählt, die – eher traditionell – ebenfalls gut ankam, ehe Jörg Reizner zum Taktstock griff und seine Hartheimer Musikanten durch den dritten Programmteil führte, den Nadine Dreher moderierte.

"The Magnificent Seven" von Elmer Bernstein, einer der bekanntesten Western-Soundtracks, brachte ebenso viel Schwung hinein wie "The Glacier Expresss" von Larry Neeck. "So schön ist Blasmusik" von Erich Becht war die eingängige Erkennungsmelodie des Grand Prix der Volksmusik. Es folgte "Equinox" von Ed Huckeby.

Lebhaft rhythmisch nahm das Orchester sein Publikum danach mit auf eine "80er-Kult(tour)" mit hochkarätiger Popmusik, zusammengefasst zu einem Medley mit Kult-Status. "The Sound of Silence" war für die Besucher der Höhepunkt eines besonders unterhaltsamen Konzertabends, der dank des "Mitternachtskonzerts" der Aktiven noch ausgedehnt wurde.

Hohe Ehrungen hat Heiko Peter Melle, Vorsitzender des Blasmusik-Kreisverbands Zollernalb, beim Konzert ausgesprochen und den Jubilaren für ihren vorbildlichen Einsatz gedankt.

Dirigent Jörg Reizner ehrte Melle für 30 Jahre als aktiver Musiker mit der Ehrennadel des Blasmusikverbandes in Gold mit Urkunde und einem Weinpräsent. Lothar Mattes, Vorsitzender und Ehrenmitglied des Musikvereins Hartheim, blickt auf 50 aktive Jahre als Musiker zurück. Seit 1983 gehört er dem Ausschuss an, 2019 wird er 20 Jahre Vorsitzender sein. Verbunden mit dem Dank des Blasmusikverbands Baden-Württemberg (BVBW) erhielt Mattes die Ehrennadel mit Diamant und Ehrenbrief sowie ein Weinpräsent. Sein Stellvertreter Hubert Schoy, der auch der Seniorenkapelle "Hartheimer Oldies" vorsitzt, wurde für 25 Jahre in Vereinsvorstandschaften ausgezeichnet: mit der Fördermedaille des BVBW in Gold mit Diamant und Ehrenbrief. Christoph Hafner-Degen ist seit zwölf Jahren Jugendleiter und seit 1996 Flügelhornist im MV Hartheim. Für mehr als zehn Jahre in der Vereinsführung erhielt er die Fördernadel in Bronze mit Urkunde überreicht.

Kurt Schreyeck, seit 1973 aktiver Musiker, war neun Jahre lang Schriftführer und für die Geschichtsschreibung des Vereins verantwortlich. Seit 1993 ist er Beisitzer und zwischenzeitlich auch Notenwart. Er erhielt die Fördernadel in Gold mit Diamant und den Ehrenbrief des BVBW.