Hatte eine dunkle Vergangenheit: Alfred HagenlocherFoto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Museum für Volkskunst: Neuer Name ohne Hagenlocher

Meßstetten. Seit Anfang der 1990er-Jahre zeigt das Museum für Volkskunst in Meßstetten auf vier Etagen über 1300 Objekte der Volkskunst. Die Exponate stammen vorwiegend aus dem süddeutschen Raum und wurden zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert geschaffen. Zusammengetragen hatte die Sammlung der in Ludwigsburg geborenen Alfred Hagenlocher (1914–1998). Ende der 1980er-Jahre hatte die Stadt Meßstetten sie erworben und stellt sie seit 1991 im früheren Schulgebäude in der Hangergasse 16 aus. Vereinbarter Namensbestandteil des Museums für Volkskunst war die Ergänzung "Sammlung Alfred Hagenlocher".

 

Nach jüngsten Berichten über die Vergangenheit Hagenlochers während der Zeit des Nationalsozialismus hat der Meßstetter Gemeinderat intensiv darüber beraten, welche Konsequenzen daraus zu ziehen seien, und in Absprache mit Hagenlochers Hinterbliebenen vereinbart, dass dessen Name künftig nicht mehr Bestandteil des Museumsnamens sein soll, teilt die Stadtverwaltung mit. Das "Museum für Volkskunst Meßstetten" heißt also künftig nur noch so – ohne Zusatz.

Über die Volkskunstsammlung hinaus präsentiert das Museum regelmäßig Sonderausstellungen, vor allem zur Oster- und Weihnachtszeit. Initiiert werden die Sonderausstellungen von der engagierten und langjährigen Museumsleiterin Hildegard Schade, die in der regionalen Kunstszene gut vernetzt ist und es immer wieder schafft, attraktive Sonderausstellungen ins Museum zu holen.

Coronabedingt ist das Museum derzeit geschlossen. Aktuell wird an einer Konzeption gearbeitet, wie das Museum unter entsprechenden Hygiene- und Abstandsregeln ohne Ansteckungsrisiko für die Besucher und Museumsmitarbeiter wieder geöffnet werden kann.