Apfelexperte Markus Zehnder präsentiert verschiedene Apfelsorten Foto: Lissy Foto: Schwarzwälder Bote

Äpfel: Fachberater Markus Zehnder referiert im Haus am Pfarrbaum über ganz unterschiedliche Sorten

Meßstetten (wl). Vieles über Äpfel aus der Region sowie aus weiteren Obstanbaugebieten Deutschlands, von Neuseeland, Australien, Holland und Chile, haben die Bewohner des Ameos-Pflegeheims Haus am Pfarrbaum und ihre Angehörigen bei einem Vortrag zu hören und zu verkosten bekommen.

Der Apfelexperte Markus Zehnder vom Landratsamt präsentierte auf zwei Tischen mehrere Körbe mit verschiedenen Apfelsorten, über deren Vielfalt an Farbe, Form und Geschmack er die Zuhörer informierte. Der lange warme und trockene Sommer ließ laut Zehnder die heimischen Apfelsorten schneller und üppiger gedeihen, was sich auch in Qualität und Geschmack auswirke. Im Zollernalbkreis gibt es nach seinen Angaben 600 bis 700 Obstanlagen mit mehreren Sorten, auch ältere und nicht mehr so bekannte Sorten, wobei diese widerstandsfähiger und schmackhafter seien als die Äpfel, die über mehrere tausend Kilometer nach Deutschland importiert würden.

Inzwischen lief den Gästen das Wasser im Mund zusammen, und deshalb durften sie acht Sorten kosten. Zunächst probierten sie die Graue Renette, auch als Lederapfel bekannt, vom Zabergäu bei Heilbronn. Der Boskop ist eher sauer, wogegen die Goldparmäne ein eigentümliches Aroma hat.

Die Sorten Gala und Pink Lady kommen aus Neuseeland und Holland. Viele Apfelsorten sind mit dem Golden Delicious gekreuzt und haben einen süßen Geschmack. Von einer Obstanlage bei Balingen stammt der Gloster, der rot ist und eine Kreuzung von Glockenapfel und Golden Delicious ist.

Eine lange haltbare Sorte ist der Brettacher Apfel aus der Region, der sich auch zum Backen eignet. Öfters kommt der Apfel "Kardinal Bea" aus dem Raum Stuttgart vor. Groß und rotbackig ist einer der schönsten, etwas mehligen Äpfel der Sorte "Kaiser Wilhelm", der eine Verbindung zum Haus der Hohenzollern hat. Gut bekannt war den älteren Bewohnern noch der Rheinische Bohnapfel. Auch die weniger bekannten, aber schmackhaften "Gewürzluiken" waren dabei.

Nicht nur über die Formen, Farben und den Geschmack der zahlreichen Apfelsorten wusste Markus Zehnder zu erzählen, sondern auch über die unterschiedlichen Kelche und Stiele. Nachdem die Bewohner und die Besucher so viel Interessantes und Wissenswertes über die verschiedensten Apfelsorten und ihre Herkunft, Form, Farbe und Geschmack erfahren haben, lag es nahe, dass das Pflegepersonal den Gästen nach dem Verkosten mehrerer Apfelsorten auch das Produkt nach dem Pressen, nämlich Apfelmost, zusammen mit Apfelkuchen, den die Bewohner selbst gebacken hatten, und Schmalzbrot servierte.

Markus Zehnder erntete für diesen fruchtigen Vortrag nicht nur viel Beifall von den Zuhörern, sondern auch den Dank von Heimleiter Manuel Bäuerle, der denselbenn in Form eines kleinen Präsentkorbs zum Ausdruck brachte.