Tobias Conzelmann und seine Mitstreiter glauben noch nicht, dass die Entscheidung gegen die JVA in Meßstetten in trockenen Tüchern ist, und haben Unterschriften gesammelt. Foto: Fischer

Initiative sammelt 2300 Unterschriften. Trotz Entscheidung für Rottweil wird Begehren wie geplant eingereicht.

Meßstetten - 2300 Unterschriften gegen die Justizvollzugsanstalt (JVA) Meßstetten. So lautete am Montag die Bilanz der "Bürgerinitiative für ein lebenswertes Meßstetten ohne JVA". Damit brachten die Meßstetter 200 Unterschriften mehr zusammen, als die Rottweiler Bürgerinitiative "Neckarburg ohne Gefängnis". Dass sich das Land am nächsten Tag für den Standort Rottweil entscheiden würde, wussten die Meßstetter bei ihrer Versammlung am Montag noch nicht.

Das Ziel der Initiative sei es aber sowieso, dass die Meßstetter bei einem Bürgerentscheid selbst bestimmen dürfen, ob das Gefängnis kommt oder nicht, meinte Tobias Conzelmann, Sprecher der Bürgerinitiative. "Wir werden daher das Bürgerbegehren wie geplant einreichen" sagte er am Dienstag.

Die Bürgerinitiative befürchtet, dass etwa der Naturschutzbund gegen die Entscheidung klagen könnte. Deshalb sollen diese Woche weitere Unterschriften gesammelt werden. Diese Unterschriften will die Initiative dann Bürgermeister Lothar Mennig überreichen. "Wir ziehen das jetzt durch", munterte Conzelmann seine Verbündeten auf.

Am Montag berichteten die knapp 40 Unterschriftensammler von den Erfahrungen, die sie an Meßstettens Haustüren gemacht haben. Nach Schätzungen der Beteiligten liegt der Anteil der Gegner in der Bevölkerung bei 60 bis 70 Prozent. Die Teilnehmer hatten aber auch das Gefühl, dass viele Meßstetter nicht gegen die JVA, sondern für eine demokratische Entscheidung unterschrieben.

Einige seien für die JVA gewesen, weil diese Arbeitsplätze schaffe. Das bezweifelt die Bürgerinitiative. Sie vermuten eher, dass mit der JVA auch das bisherige Personal umziehe. Außerdem befürchten die Gegner, dass die Insassen Arbeitsplätze aus der Region überflüssig machten.