Schnell hat die Feuerwehr den Brand in einem Wohnhaus in Hartheim unter Kontrolle und versucht das Haus zu retten. Das Gebäude brennt dennoch vollkommen aus. Foto: Holbein

Schock kommt am Nachmittag. Vier Menschen retten sich rechtzeitig. 250.000 Euro Sachschaden. Ursache noch unklar.

Meßstetten-Hartheim - Die Angst und der Schrecken sitzen tief: Nur mit ihren Kleidern auf dem Leib haben sich am Sonntagnachmittag vier Menschen aus ihrem Wohnhaus in Hartheim gerettet. Im hinteren Teil war ein Brand ausgebrochen und hatte das gesamte Haus erfasst. Die Bewohner blieben unverletzt.

 

Gegen 14.20 Uhr erreicht die Feuerwehr der Alarm: Großbrand in einem Wohngebäude in der Straße "Hinter Brunnen" im Meßstetter Stadtteil Hartheim. Es ist ein "Vollalarm": Die Stützpunktwehr, stationiert im Kernort, rückt aus, zudem geht die örtliche Feuerwehr-Abteilung in den Einsatz und zusätzlich werden Atemschutzgeräteträger aus Heinstetten zum Brandort beordert. Mehr als 80 Einsatzkräfte der Feuerwehr mit acht Fahrzeugen bekämpfen das Feuer. Auch das Rote Kreuz und ein Notarzt sind vor Ort – neben einem Wagen der Rettungswache Albstadt ist auch die örtliche DRK-Bereitschaft Meßstetten und ein Fahrzeug der Bereitschaft Obernheim-Oberdigisheim eingesetzt –, muss aber nicht ernsthaft eingreifen, denn niemand wird bei dem Brand verletzt: Die Kräfte versorgen die Familie allerdings sofort ärztlich ambulant, unter anderem wegen Rauchgasinhalation.

Weiter übernimmt der Notfallnachsorgedienst die Betreuung. Der Schock ist den Bewohnern deutlich anzusehen.

Derweil ist die Ursache des Feuers momentan noch nicht geklärt. Nur eines steht fest: Der Brand ist im hinteren Teil des nahezu neuen Gebäudes ausgebrochen und hat sich dann, vermutlich durch den starken Wind begünstigt und angefacht, nach vorne gearbeitet und auf das Dach übergegriffen. Darauf deutet hin, dass der Wintergarten des Hauses stark in Mitleidenschaft gezogen und völlig zerstört ist. Die Polizei schätzt die Schadenshöhe momentan auf etwa 250.000 Euro. Dem Augenschein und Vernehmen nach ist das Gebäude vollkommen beschädigt und auf jeden Fall im derzeitigen Zustand nicht mehr bewohnbar. Es stehen nur noch die Wände, die Innenausstattung ist zumindest zu 75 Prozent zerstört.

In dem Gebäude lebten vier Menschen, eine Familie mit Sohn und Tochter, die jetzt organisiert über die Stadt Meßstetten bei Verwandten unterkommen. Da sie kaum etwas aus dem Haus retten konnten, versorgt der Kleiderladen des DRK-Kreisverbandes Zollernalb die vier Personen noch am Sonntagnachmittag fürs Erste mit dem Notwendigsten. Zumindest Schuhe und sonstige Utensilien konnten die Bewohner aus dem Erdgeschoss, in das sie noch hinein durften, holen.

"Für die Familie ist das sehr tragisch", sagt Ortsvorsteher Bodo Schüssler, der an den Brandort geeilt war: "Das ging alles so schnell, und die Bewohner konnten nichts gegen die Flammen ausrichten." Der Ortsvorsteher bot den Betroffenen Hilfe der Ortsverwaltung an: "Die stehen alle unter Schock." Nach ersten Erkenntnissen waren alle vier Bewohner im Haus, als das Feuer ausbrach. Rasch hat die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. Nach etwa einer halben Stunde verkündet der Einsatzleiter: "Feuer aus". Allerdings muss die Wehr noch bis in den Abend hinein Glutnester löschen, und über die Nacht zieht eine Brandwache auf. Um zu begutachten, wie viel kaputt ist an dem Haus, werde wohl, so die Polizei, ein Sachverständiger eingeschaltet. Warum es zum Brand gekommen ist, ermittelt der Kriminaldauerdienst.