Dass sie auch die traditionelle Blasmusik gerne pflegt, zeigte die Musikkapelle zusammen mit Hans und Inge Dannecker. Foto: Schwarzwälder-Bote

Meßstetter Kapelle startet furios in die Saison / Böhmische Klänge treffen auf Medley von Abba-Songs

Von Werner Lissy

Meßstetten. Der Musikverein ist für die kommenden Auftritte und Veranstaltungen bestens vorbereitet. Das haben die Musiker den Fans und Gästen in der gut besetzten Turn- und Festhalle beim Saisonauftakt eindrucksvoll bewiesen.

Die Leidenschaft und die Freude, mit denen die Musikanten und ihr Dirigent Andreas Bott zusammen wirken, waren beim Vortrag der Musikstücke deutlich zu hören und sogar zu sehen. Gastensemble war die Musikkapelle Pfeffingen, die unter der Leitung von Ulrich Münnich zur Eröffnung flott aufspielte.

Auf musikalische Weise beschrieben die Musiker die Abenteuer der Kaffeebohne "Bonita". Sie hat auf ihrer Reise von der Ernte bis zur Ankunft in Europa viel erlebt. In Europa war sie vom hohen Norden über Irland bis nach Frankreich, in die Schweiz, Italien, Österreich, nach Russland und Deutschland unterwegs. Dabei sind die landestypischen Gepflogenheiten des Kaffeegenusses – in verschiedensten Kreationen aufbereitet – durch die ebenso typischen nationalen Musikstile von der Kaffeebohne erzählt und von der Musikkapelle in hervorragender Weise bildhaft dargestellt worden. Das Publikum konnte den Kaffeeduft förmlich riechen, und das hat die junge Nachwuchsmusikerin Xenia Shelhamer, die mit zwei goldenen Löffeln auf einer Kaffeetasse klimperte, eindrucksvoll unterstrichen.

Der Kaiserwalzer will überhauptnicht mehr enden

Musikalisches Können verspürten die aufmerksam lauschenden Zuhörer besonders bei dem nicht enden wollenden Kaiserwalzer, der in allen Variationen und Einsätzen der Register vorgetragen wurde. Nachdem die Moderatorin Anna Schick das letzte Stück und das Ende der aufregenden Reise der Kaffeebohne angekündigt hatte, gab es reichlich Applaus – und eine Zugabe, welche die Musiker ihrem Publikum mit einem flott gespielten Marsch bescherten.

Nach der Umbaupause hieß es für die Gastgeber, die Gäste mit vertrauten und neuen Melodien in volkstümlicher Art weiter in Stimmung zu halten und sie mit böhmisch-mährischen Klängen zu erfreuen. Das Motto lautete "Feuerwerk der Blasmusik" und startete gleich mit der Polka "Von Freund zu Freund". Dirigent Andreas Bott hat sich in den vergangenen 15 Monaten bestens auf die musikalischen Ansprüche der Meßstetter Musikkapelle eingestellt und mit dem Stück "Ein Strauß Melodien", wie der nächste Titel hieß, das Konzert bereichert.

Rosen wurden danach, beim Stück "Musikantenfrauen", an die Frauen der Musiker verteilt, ehe dem Abendrot-Walzer von Mathias Gronert und den "Sternen der Heimat" von Ernst Mosch die musikalische Zündung folgte. Ein "launisches Schlagzeug" präsentierte Elias Fetzer in einem Solopart.

Das Gesangsduo Hans und Inge Dannecker sang ein weiteres Mal bei Rolf Schneebiegles Schwarzwaldmusikanten sowie beim Lied "Du, nur Du" von Ernst Mosch.

Dass sich die Musikkapelle auch in Hits und Songs von bekannten Musikgruppen und Sängern jüngerer Zeit sehr gut auskennt und diese ebenso gut drauf hat wie die volkstümliche Blasmusik, davon überzeugte sie das Publikum bei dem Arrangement "ABBA Gold" und den Hits von Udo Jürgens. Viel zu lachen hatten die Gäste dabei dank der humorvollen, witzigen und hintergründigen Ansagen von Moderator Michael Schlecht.

Zum Schluss des begeisternden Saisonauftakts sangen Hans und Inge Dannecker "Bis bald, auf Wiedersehn" und verabschiedeten sich mit zwei Zugaben, darunter "Freundschaft ohne Grenzen", vom stürmisch applaudierenden Publikum.