Gerettet: Die Komparsin befindet sich nun in Sicherheit und wird vom Roten Kreuz verarztet. Foto: Franke Foto: Schwarzwälder Bote

Jahreshauptübung: Meßstetter Feuerwehr löscht einen fiktiven Brand in der Produktion der Heinstetter Firma Mayer

Meßstetten-Heinstetten. Mehr als 80 Feuerwehrleute aus Meßstetten und mehreren seiner Ortsteile haben in Heinstetten erfolgreich einen Brand in einem Produktionsgebäude der Firma Mayer bekämpft – freilich einen fiktiven, denn es handelte sich bei dem Löscheinsatz um die Hauptübung der Meßstetter Wehr.

Fiktiv war auch die Gefahr, in der vier im Haus eingeschlossene Personen schwebten; umso realitätsnäher wurde ihre Rettung in Szene gesetzt – auch dem DRK und der DLRG boten sich Trainingsmöglichkeiten in Hülle und Fülle. Da mussten nicht nur Verletzungen behandelt, sondern auch eine Auskühlung der Patienten verhindert werden, die bei nasskaltem Wetter und Temperaturen knapp über null Grad auf Pritschen auf dem kalten Boden lagen. Nicht ganz so viel zu tun hatte die Polizei: Zwei Beamte hielten sich im Hintergrund bereit, um im Bedarfsfall für Ruhe und Ordnung zu sorgen.

Am meisten war naturgemäß die Feuerwehr gefordert, deren Aktionen Gesamtkommandant Matthias Schwarz per Megafon für die über 100 Zaungäste kommentierte. Außer den Heinstetter Wehrmännern waren auch die Hartheimer, Unterdigisheimer und Meßstetter im Einsatz. Während vom Korb der ausgefahrenen Drehleiter der Löschangriff vorgetragen wurde, drangen Atemschutzträger ins Gebäude vor, spürten die Vermissten auf und brachten sie in Sicherheit. Danach setzten sie den Innenangriff in Szene, der im Ernstfall wegen der hohen Brandlast und der von den entflammbaren Lösemitteln ausgehenden Gefahr alles andere als risikolos gewesen wäre.

Wichtigste Aufgabe neben der Personenrettung war es, durch eine Riegelstellung, also eine Wasserwand oder einen gezielt eingesetzten Wasserstrahl, das Übergreifen der Flammen auf angrenzende Gebäudeteile, beispielsweise das Büro der Firma Fugel, die Wohnung im Obergeschoss oder die benachbarte Halle, zu verhindern. Aber selbstverständlich gab es auch einen Plan B für den Fall der Eskalation.

Die Wasserversorgung war durch eine zusätzliche Leitung, die von der Festhalle zum Brandort führte, gesichert worden – genauso würde man auch im Ernstfall vorgehen. Auch dieser Übungsteil klappte tadellos, so dass schon nach wenigen Minuten ausreichend Löschwasser zur Verfügung stand.

Für den Dienst der Feuerwehr an der Allgemeinheit sollte am Ende ein Angebot an die Kinder werben: Sie durften im Korb der Drehleiter hoch in die Lüfte aufsteigen – allerdings machte der Nebel einen kleinen Strich durch die Rechnung. Trotzdem dürften die jungen Heinstetter – ebenso wie die älteren – sehr beeindruckt vom perfekt koordinierten Übungsverlauf und der Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr Meßstetten gewesen sein.