Abstand ist das Gebot der Stunde: die Meßstetter Abiturienten bei ihrer Abschlussfeier unter freiem HimmelFotos: Studio Lengerer Foto: Schwarzwälder Bote

Gymnasium Meßstetten: 19 Abiturienten haben ihren Abschluss in der Tasche / Feier mit Abstand

"Keine Überflieger, trotzdem abgehoben" lautet das Motto der 19 Abiturienten aus Meßstetten. Von ihrer Basis aus, dem 950 Meter hoch liegenden Gymnasium, hat Schulleiter Norbert Kantimm die selbst ernannten "Abinauten" nun in die weite Welt entlassen.

Meßstetten. 19 Meßstetter Schulabgänger haben ihr Abitur in der Tasche. In einem turbulenten Jahr erzielten sie die Durchschnittsnote 2,3; ein Viertel von ihnen wurde mit einem Preis bedacht. Ihre Namen: Laura Abt, Florian Blank, Elena Bodmer, Aline Buhl, Marco Eisemann, Marco Mauz, Manuel Horn, Lena Keppeler, Patrick Lebherz, Lea Mattes, Alisia Mogosescu, Vanessa Moser, Kai Müller, Liesa Müller, Sophie Nowacki, Rebecca Renz, Lena Sauter, Annalena Schledzewski und Nina Veeser.

Nicht nur die Abiturprüfung, sondern auch die Abi-feier mussten in diesem Jahr besonderen Begebenheiten angepasst werden – schuld war natürlich die Coronapandemie. Ein klassischer Abiball in der Halle war nicht möglich; die Feier fand stattdessen direkt an der Schule statt – unter freiem Himmel und mit deutlich weniger Gästen. Umso mehr Mühe haben sich die Organisatoren gegeben, trotz aller Abstriche eine stilvolle Abifeier zu gestalten. Festlich eingedeckten Stehtische, glitzernde Luftballons und vor allem die 19 stilvoll gekleideten Absolventen in Anzug respektive Abendkleid trugen dazu bei, dass an dem lauen Sommerabend eine wunderbare Stimmung herrschte. Die Band "Magic Tones", bestehend aus ehemaligen Schülern und dem Lehrer Marc Peter sorgte auch nach dem offiziellen Teil für den feierlichen Rahmen; dass der Mindestabstand eingehalten und die Hygienemaßregeln beachtet werden mussten, tat der Freude keinen Abbruch.

Schulleiter Norbert Kantimm nahm in seiner Abschiedsrede Bezug auf das Abimotto und verglich die schulische Laufbahn und den Schulalltag mit den Anforderungen und Aufgaben angehender Astronauten. Er zeigte Parallelen zwischen Weltraum und Meßstetter Realität auf und machte sogar ein kleines Experiment mit dem Abi-Jahrgang, um zu testen, welche Voraussetzungen für ein gelungene Laufbahn als Weltraumforscher schon vorhanden sind.

Auch der Elternbeiratsvorsitzende Oliver Rentschler und Dirk Egger, Vorsitzender des Schulfördervereins, sprachen Grußworte, in denen sie auf die Vorzüge der krisenbedingten Veränderungen verwiesen. So lernten die Abiturienten schon früh die Notwendigkeit eines selbstständigen und selbst organisierten Lernens und Handeln kennen – für ihren weiteren Lebensweg ganz bestimmt eine Bereicherung.

Abiturientin Lena Keppeler ließ die achtjährige Schulzeit mit ihren Höhen und Tiefen, fröhlichen und traurigen Momenten und vielen gemeinsamen Erlebnissen noch einmal Revue passieren – in gereimten Versen! Danach nahmen die Schulabgänger ihre Zeugnisse, Preise und Belobigungen sowie die verschiedenen Sonderpreise aus den Händen von Schulleiter Norbert Kantimm und seinem Stellvertreter Arne Jessen entgegen. Die Zeugnisse wurden mit Abstand verteilt; an die Stelle des klassischen Handschlags trat der neue "Coronagruß" mit Ellenbogen.

Bei der Preisverleihung nahm Lea Mattes den von der Firma Interstuhl gestifteten Preis für das beste Abitur entgegen, dazu den Preis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung und den Preis für herausragende Leistungen in Gemeinschaftskunde. Patrick Lebherz erhielt den Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft für herausragende Leistungen in Physik und wird aufgrund seiner Leistungen und seiner Persönlichkeit für die Studienstiftung des deutschen Volkes empfohlen. Den von der Firma Mattes & Ammann gestifteten Preis für die besten Leistungen im mathematisch-naturwissenschaftlichen Aufgabenfeld erhielt Liesa Müller, den von Sanetta und Mattes & Ammann gestifteten Preis für die besten Leistungen im gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeld Elena Bodmer und den von Sanetta gestifteten Preis für die besten Leistungen im sprachlich-künstlerischen Bereich Lena Sauter. Sie nahm zudem aus den Händen von Pfarrer Reinhard Schuttkowski den Paul-Schempp-Preis der evangelischen Landeskirche entgegen.

Die größte Leistungssteigerung ab Klasse zehn konnte Elena Bodmer vorzeigen und wurde dafür vom Förderverein des Gymnasium Meßstetten ausgezeichnet. Nach einigen Dankesworten und Geschenken der Abiturienten an ihre Lehrer endete der Abend mit Sekt, dem Sonnenuntergang und vielen persönlichen Gesprächen.