In Angst und Schrecken werden am Dienstagnachmittag die acht Insassen eines Busses und dessen Fahrer versetzt: Auf den Mann am Steuer wird gegen 16 Uhr unvermittelt eingestochen. Opfer und Täter kennen sich offenbar.
Der 41-jährige Schulbusfahrer ist nach derzeitigem Kenntnisstand der Polizei gegen 16 Uhr auf der Ottenbronner Straße in Neuhengstett unterwegs und muss dort verkehrsbedingt anhalten. Plötzlich nähert sich der 26-jährige Beschuldigte von außen dem geöffneten Seitenfenster des Busfahrers und sticht mehrfach auf den Mann am Steuer ein. Der Messerstecher flüchtet. Hinten im Bus sitzen, starr vor Angst, acht Schüler und erleben bange Momente.
Anwohner in Sorge
Die Polizei leitet sofort die Fahndung nach dem Mann ein, durchkämmt die Umgebung. Anwohner werden auf das Geschehen aufmerksam. Einer von ihnen ist draußen auf seinem Grundstück und wundert sich, warum Polizeibeamte seine Scheune durchsuchen. Dem besorgten Mann raten die Beamten, erst einmal wieder ins Haus zu gehen.
Polizeihubschrauber kreis über dem Ort
Derweil kreist ein Polizeihubschrauber einige Zeit über dem Waldenserort, um den mutmaßlichen Täter aufzuspüren. Kurze Zeit später kann der Beschuldigte vorläufig festgenommen werden, teilt das Polizeipräsidium Pforzheim am Mittwochnachmittag mit.
Insassen werden betreut und nach Hause gebracht
Inzwischen werden die acht Schüler, denen der Schreck tief in den Knochen sitzt, vor Ort betreut, nach Hause gefahren oder von Angehörigen abgeholt. „Es kam zu keiner Gefährdung der insgesamt acht minderjährigen Insassen“, teilen die Beamten weiter mit.
Keine Lebensgefahr
Zu der Messerattacke gibt es offenbar eine Vorgeschichte. „Ersten Erkenntnissen zufolge bestand zwischen dem syrischen Geschädigten und dem gambischen Beschuldigten eine Vorbeziehung“, heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft Tübingen vom Mittwochnachmittag. Bereits einige Tage zuvor sei es zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern gekommen. Der Busfahrer sei nach dem Messerangriff zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht worden. Er befinde sich nicht in Lebensgefahr.
Beschuldigter sitzt in U-Haft
Der dringend Tatverdächtige wurde dem Haftrichter am zuständigen Amtsgericht Tübingen vorgeführt worden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Tübingen wurde Haftbefehl wegen des Verdachts des versuchten Totschlags und der gefährlichen Körperverletzung gegen den 26-Jährigen erlassen und in Vollzug gesetzt. Der Mann sitzt jetzt in Untersuchungshaft.