Gut besucht: die Messe Neckar-Alb regenerativ in Balingen. Foto: Ungureanu

Die Messe „Neckar-Alb regenerativ“ hat zum 15. Mal in Balingen stattgefunden: 80 Aussteller präsentierten sich an zwei Tagen in der Volksbankmesse.

Alles regional, alles öko: Von E-Mobilität über energetische Gebäudesanierung und regenerative Heizsysteme bis hin zur passenden Finanzierung und Absicherung und zum Wohnen im Alter hat es bei der Messe „Neckar-Alb regenerativ“ zwei Tage lang Rundum-Informationen für Hausbesitzer, Bauherren und alle anderen gegeben, die sich für die höchst aktuellen Themen interessieren.

Es sind viele, wie sich herausgestellt hat. Und durch die Energiekrise sind es gewiss noch einige mehr geworden. Martin Kiesling vom Allgäu Eventzentrum, der die 2004 von den Sonnen-Vereinen gegründete Messe seit 2009 organisiert, ist zufrieden: Von Jahr zu Jahr habe die Zahl der Aussteller zugenommen, sagt er. Im vergangenen Jahr, nach zweijähriger Pandemie-Pause, habe die Messe buchstäblich gebrummt – „trotz Maskenpflicht und 3G-Regelung“. Vielleicht, meint Kiesling, weil der Ukraine-Krieg ausgebrochen war und die Menschen nicht wussten, ob es im Herbst noch bezahlbares Gas und Öl geben werde.

Beratung wird groß geschrieben. Foto: Ungureanu

Mit „mindestens 4000 Besuchern“ rechnet der Messeveranstalter in diesem Jahr. Die Rechnung scheint aufzugehen, denn die Besucher strömen schon bei der Eröffnung herbei. Auch für Oberbürgermeister Helmut Reitemann bleibt „Energie ein großes Thema“: Den explodierenden Gas- und Ölpreisen, sagte er am Samstag bei der Messeeröffnung, müsse man „etwas entgegensetzen“. Selbstverständlich könne man die Informationen, die hier geboten würden, auch außerhalb der Messe bekommen. Aber dafür müsse man unter Umständen längere Wege und Wartezeiten in Kauf nehmen. Hier gebe es all das auf engstem Raum: „Auf kurzem Weg bekommt man sehr viele Informationen und Vorträge, Angebote, herstellerabhängig, aber auch -unabhängig.“

Fachwissen ist gefragt. Foto: Ungureanu

Von einer „echten Leitmesse“ sprach der Bundestagsabgeordnete Chris Kühn (Grüne): „Sowas gibt’s in Tübingen nicht“, sagte er. Und er sprach von einer Transformation, die gelingen könne: „Die Bundesregierung arbeitet mit Hochdruck daran.“ Die Energiewende beginne „auch im Heizungskeller“. Aber die Ängste, dass man die noch funktionierende Bestandsheizung „von heute auf morgen“ werde tauschen müssen, sei unbegründet.

Viele Komplettpakete

Viele Messebesucher informierten sich über „Komplettpakete“ aus Strom und Wärme wie die von der Binsdorfer Firma Solera. Interessant: eine mögliche energetische Sanierung von Fenstern und Fassaden sowie Türen, Treppen und ganze Häuser aus Holz. Zudem weckten neuartige und sparsame Heizsysteme das Interesse, und es stellte sich heraus: Nicht in jedem Fall ist eine Wärmepumpe das richtige Heizsystem. Das wurde auch bei einer Podiumsdiskussion auf der Expertenbühne deutlich.

Bauen mit Holz liegt im Trend. Foto: Ungureanu

In verschiedenen Vorträgen ging es um kleine Balkonkraftwerke, um Photovoltaik zum Nulltarif, um nachhaltiges Bauen mit Holz und günstige Baufinanzierung. Ein wichtiges Thema war auch der Einbruchschutz: Lothar Rieger, der bei der Polizei im Bereich Prävention tätig ist, gab mit Vertretern der Einbruchschutz-Firma Weiss Tipps. Im Eingangsbereich waren Elektro- und Hybridfahrzeuge ausgestellt, und Mitglieder der Verkehrswacht Zollernalb luden zu Probefahrten mit dem Elektro-Hyundai ein. Und wer Hunger bekommen hatte, konnte ihn bei den Mitarbeitern von „Best for Fest“ stillen.