Zahlreiche Besucher zog es am Sonntag zur Geschichtsmesse in die Klosterkirche. Foto: Wagner

Unter dem Motto "Geschichte erleben" fand am Sonntag der achte Aktionstag Geschichte in der Klosterkirche statt. Dabei ging es insbesondere um die Frage, wie historisches Wissen anschaulich vermittelt werden kann.

Oberndorf - Zahlreiche Träger der Geschichtskultur in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg kamen zur Messe, um ihre Aktivitäten auf dem Gebiet der historischen Bildungsarbeit zu präsentieren.

Zahlreiche Besucher

Ausrichter war die Stadt Oberndorf und der Landkreis Rottweil. Bereits zur Einführung von Bürgermeister Hermann Acker und Landrat Wolf-Rüdiger Michel waren zahlreiche Menschen in die Klosterkirche gekommen. Die Zuhörer erlebten interessante Impulsreferate von Werner Mezger (Universität Freiburg), der über immaterielles Kulturerbe als Geschichtsproblem sprach und Jörg van Norden (Universität Bielefeld), der sich dem Thema Regionalgeschichte widmete.

Mit Wolfgang Wagenhäuser (Hochschule für Musik Trossingen) umrahmte ein herausragender Pianist mit Werken des in Oberndorf geborenen Komponisten Sigfrid Karg-Elert am Klavier und der Orgel den Auftakt zur Messe.

Aussteller aus drei Landkreisen

Archive, Museen, Vereine sowie Initiativen aus den Landkreisen Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar öffneten um 12 Uhr ihre Messestände. Anhand von Bildern, Büchern und sonstiger Lektüre reiste das Publikum in die Vergangenheit und konnte beispielsweise am Stand des Museums Arche aus Furtwangen hautnah erleben, wie Schindeln von Hand hergestellt wurden. Teilweise in alte Kleider gewandet, informierten die Aussteller über die Vergangenheit, zeigten aber auch auf, wo diese heute noch zu sehen ist.

Besondere Projekte vorgestellt

Zeitgleich zur Messe wurden bei den Projektpräsentationen im Vortragssaal innovative Wege der Geschichtsvermittlung vorgestellt und unter dem Motto "Geschichte erleben – in der Region" wurde das weite Feld der "Public History" in den Fokus gerückt. Andreas Neuburger vom Landesarchiv führte seine Zuhörer in das Landeskundeportal LEO ein, während Ingrid-Sibylle Hoffmann mit der Sammlung "Dursch" im Dominikanermuseum Rottweil die sakrale Kunst des Mittelalters zeitgemäß präsentierte.

Digitale Strategien

Werner Mezger vertiefte mit der Vorstellung des Projekts "Museum4punkt0" seinen Vortrag vom Vormittag und stellte digitale Strategien für das Museum der Zukunft vor. Während sich Lena Kunz dem Thema "Wir machen Geschichte. Lebendige Vermittlung im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck" widmete, fand die Rottweiler Stadtführerin Cornelia Votteler mit ihren "Stadtführungen im Spannungsfeld von Marketing" interessierte Zuhörer.

Die inszenierte Geschichte zwischen anschaulicher Wissensvermittlung und spektakulärem Event vermittelte Dorothee Ade und Benedict von Bremen vom Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb berichtete über die genealogische Wissensdatenbank der jüdischen Familien im Südwesten.

Zum Ende der Veranstaltung sah man beim Veranstalter, aber auch bei den Ausstellern und Besuchern zufriedene Gesichter, hatte man doch einem überaus interessierten Publikum attraktiv und anschaulich einen Teil regionaler Geschichte nähergebracht.