Unser Leser Thomas Trück aus Baiersbronn hat zum Dollenberg-Dialog in Bad Peterstal-Griesbach mit Mercedes-Chef Ola Källenius folgende Meinung.
Es treffen sich der Vorstandsvorsitzende eines Automobilkonzerns und Politiker in einem Nobelhotel im Schwarzwald. Für die Öffentlichkeit wird dies unverblümt als ein Vorgang dargestellt, der die Wirtschaft im Lande voranbringen soll.
Man scheint inzwischen keinerlei Gefühl mehr dafür zu haben, dass da möglicherweise etwas falsch läuft, und es nicht um das verbal bemühte Allgemeinwohl, sondern in erster Linie um die Förderung von Partikularinteressen geht. Anderen Staaten würde man wohl ohne Zögern zumindest die Anfänge von Korruption oder wenigstens einer Schattenpolitik vorwerfen. Bei uns ist das leider schon selbstverständlich.
Politische Maßnahmen zugunsten finanzstarker Akteure
Unserer Demokratie schaden solche Treffen ungemein, sind sie doch darauf ausgerichtet, politische Maßnahmen zugunsten finanzstarker Akteure an jeder öffentlichen Meinungsbildung vorbei zu beeinflussen.
Abgeschwächt wäre das nur, sofern es vergleichbare Treffen in vergleichbarem Rahmen auch mit Vertretern der Mitte der Gesellschaft – den Normalverdienern, die die Hauptsteuerlast in diesem Land tragen – gäbe. Sie haben aber keinen direkten Zugang zu Politik und Presse. Gerade deswegen werden immer mehr Menschen von dem Gefühl ergriffen, nicht gehört zu werden.
Thomas Trück, BaiersbronnSchreiben Sie uns: leserbriefe@schwarzwaelder-bote.de. Mit der Übersendung erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihr Leserbrief in der Printausgabe, im E-Paper sowie im Onlinedienst des Schwarzwälder Boten veröffentlicht wird. Wir behalten uns Kürzungen vor. Leserbriefe entsprechen nicht notwendig der Meinung der Redaktion.