Das Betriebsergebnis von Mercedes-Benz ist im zweiten Quartal um sechs Prozent gestiegen. (Archivbild) Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Im zweiten Quartal konnte Mercedes-Benz den Gewinn trotz eines gesunkenen Absatzes seiner Pkw-Sparte steigern. Demnach stieg das Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 4,6 Milliarden Euro.

Der schwäbische Autobauer Mercedes-Benz hat den Gewinn im zweiten Quartal trotz eines gesunkenen Absatzes seiner Pkw-Sparte gesteigert. Von April bis Juni stieg das Betriebsergebnis um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 4,6 Milliarden Euro, wie der Autobauer am Mittwoch mitteilte.

Das entspricht den Erwartungen der von Refinitiv befragten Analysten. Der Umsatz kletterte um sieben Prozent auf 36,4 Milliarden Euro, obwohl die Marke mit dem Stern im abgelaufenen Quartal wegen der Halbleiterknappheit mit 487.100 Fahrzeugen sieben Prozent weniger absetzte. Die Pkw-Umsatzrendite verbesserte sich um rund anderthalb Prozentpunkte auf 14,2 Prozent.

Es gebe trotz aller Herausforderungen in der Wirtschaft weltweit gute Gründe, mit Zuversicht nach vorne zu schauen, erklärte Konzernchef Ola Källenius. „Allen voran die anhaltend starke Nachfrage unserer Kundinnen und Kunden weltweit und weitere wichtige Produktneuheiten.“ Mercedes-Benz hob die Jahresprognose an: Der Umsatz soll jetzt deutlich statt nur leicht über dem Vorjahresniveau landen, das Ebit leicht steigen statt stagnieren.

Mercedes senkt Gasverbrauch um zehn Prozent

Erhebliche Sorge bereitet aber ein drohender Gasmangel in Deutschland - der Hersteller bereitet sich darauf vor, notfalls seinen Gasverbrauch um bis zu 50 Prozent zu drosseln. Der Autobauer habe seinen Gasverbrauch bereits um ein Zehntel gedrückt. „Wir wissen nicht, was passieren wird“, sagte Källenius mit Blick auf die Unsicherheiten bei der Gasversorgung. Wie das Unternehmen ergänzend mitteilte, könne die Lackiererei im großen schwäbischen Werk Sindelfingen im Notfall ohne Gasversorgung auskommen.

In Deutschland stellen sich Unternehmen darauf ein, dass Russland als Reaktion auf die westlichen Sanktionen wegen des Angriffs auf die Ukraine seine Gaslieferungen weiter drosselt. Källenius sprach von einem Thema für die gesamte Industrie, es gebe Gespräche mit der Bundesnetzagentur.