Über diesen Holzsteg ist das 40-jährige Opfer von den Tätern verschleppt worden. Foto: Steinmetz

Zwei Dealer wollten offenbar Restschuld bei 40-jährigem Opfer eintreiben. In Sulzer Gaststätte fing alles an.

Kreis Rottweil /Sulz - Zwei 22-jährige Männer aus Sulz und Dornhan sollen einen 40-Jährigen entführt und schwer misshandelt haben. Beide Täter sitzen wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung und erpresserischen Menschenraub in Untersuchungshaft.

Das Verbrechen spielte sich bereits in der Nacht zum 16. September ab. Es ging unseren Informationen zufolge um Drogengeschäfte. Die beiden jungen Deutschrussen, offenbar Dealer, trafen den 40-Jährigen in einer Gaststätte in der Sulzer Innenstadt. Dort verlangten sie von ihm, wie die Polizei am Donnerstag mitteilt, mehrere hundert Euro. Es handelte sich dabei um eine Restschuld, die die 22-Jährigen mit Nachdruck von dem Älteren einforderten.

Bis zur Benommenheit traktiert

Es kam dabei zum Streit, weswegen die Beteiligten das Lokal verlassen mussten. Auf der Straße wurde die Auseinandersetzung jedoch äußerst brutal fortgesetzt. Die Täter traktierten den älteren Mann bis zur Benommenheit und schleiften ihn über die Brühlstraße und den Holzsteg hinter der Berufsschule zur Kleingartenanlage. Dort misshandelten sie, wie die Polizei mitteilt, ihr Opfer weiter und fügten ihm lebensgefährliche Verletzungen zu. Bahnmitarbeiter fanden den Schwerverletzten und informierten Rettungsdienst und Polizei.

Das Geschehen auf der Straße blieb nicht unbeobachtet. Die Polizei erhielt Hinweise. Im Zuge der Ermittlungen wurden zahlreiche Zeugen vernommen und Menschen befragt. Zudem seien kriminaltechnische Untersuchungen angestellt und umfangreiche Daten ausgewertet worden, heißt es im Polizeibericht. Bei den Ermittlungen waren auch ein Personenspürhund und eine Drohne im Bereich des Neckarufers in Sulz eingesetzt worden.

Ermittlungsgruppe eingerichtet

Die Ergebnisse der extra eingerichteten Ermittlungsgruppe "Neckar" führten nur wenige Tage später zu den bereits wegen Drogendelikten polizeibekannten Verdächtigen. Die Staatsanwaltschaft Rottweil erwirkte bei dem zuständigen Richter Haftbefehle, sodass Untersuchungshaft angeordnet werden konnte.

Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass der Fall in den nächsten Wochen abgeschlossen und der Staatsanwaltschaft Rottweil das Ergebnis vorgelegt werden kann. Aus "ermittlungstaktischen Gründen" konnte nach Auskunft der Pressestelle in Konstanz der Vorfall nicht früher veröffentlicht werden.