Bruno Labbadia plagen vor dem Heimspielauftakt gegen Bayer Leverkusen Personalsorgen in der Innenverteidigung. Ausgerechnet der verletzt fehlende Kapitän Serdar Tasci sorgt da für Missstimmung.
Stuttgart - Operieren - ja oder nein? Die Behandlung des verletzten Serdar Tasci sorgt beim VfB Stuttgart für Ärger. Entgegen der Empfehlung der Ärzte des Fußball-Bundesligisten hat sich der 26 Jahre alte Innenverteidiger für eine konservative Behandlung seines Einrisses im Außenmeniskus des linken Knies entschieden.
„Der Spieler hat es so entschieden“, sagte der verstimmte Sportvorstand Fredi Bobic am Donnerstag vor dem Heimspielauftakt am Samstag (15.30 Uhr) gegen Bayer Leverkusen. „Der Verein sieht das anders.“ Die VfB-Ärzte hätten für eine Arthroskopie gestimmt, also einen operativen Eingriff.
Tasci wird nach Angaben von Bobic auf jeden Fall einen Monat fehlen. „Vier Wochen ist das Minimum“, betonte der Sportvorstand. Bei einer Arthroskopie hätte die voraussichtliche Absenz des im Sommer 2014 vertragslosen Abwehrspielers wohl auch einen Monat betragen. Zumindest hätten die Schwaben bei einem operativen Eingriff aber eine Art der Gewissheit in der Pflege der Verletzung gehabt. Nun regiert ein Stück weit das Prinzip Hoffnung.
„Wir wünschen alles Gute und hoffen, dass es funktioniert“, erklärte Bobic und verwies darauf, dass sich der VfB-Kapitän von einem „Mann seines Vertrauens“ ärztlich beraten lasse. Gleichwohl beteuerte der Stuttgarter Sportvorstand: „Jeder Spieler kann andere Wege gehen. Wir gehen diese Wege auch mit.“
Einen neuen Spieler für die dünne Decke in der Defensive will Bobic vorerst nicht holen. „Aktuell, Stand jetzt, sind wir nicht aktiv“, sagte er. Dennoch beobachte der Club weiter den Markt.
Tasci hatte sich die Verletzung beim verpatzten Saisonauftakt gegen Mainz (2:3) zugezogen und damit die Sorgen von Labbadia in der Abwehr vergrößert. Denn schon zuvor hatte sich Georg Niedermeier, der zweite etatmäßige Innenverteidiger, mit einem Innenbandriss im Knie abgemeldet. Labbadia grübelt nun über der Besetzung für das wichtige Heimspiel: „Für uns ist das eine Herausforderung.“
Am wahrscheinlichsten scheint die Variante mit Zugang Daniel Schwaab, der im Sommer nach vier Jahren von Bayer Leverkusen gekommen war. „Wir haben uns für Daniel Schwaab mitentschieden, weil wir wussten, dass er beide Positionen spielen kann“, beschrieb Labbadia die Qualitäten des sowohl auf der Außenposition als auch in der zentralen Deckung einsatzfähigen 24-Jährigen.
Auf eine sattelfeste Verteidigung wird es gegen den Ligadritten auch ankommen. „Das ist ein spielstarker Gegner“, sagte Bobic. Labbadia warnte vor der Konterstärke der Truppe um die gegen Mainz treffsicheren Offensivkräfte Stefan Kießling, Sidney Sam und Heung-Min Son. Vor allem der Stoßstürmer ärgert Bobic immer wieder. „Der geht mir auf den Keks, wenn er gegen uns spielt“, meinte der Sportvorstand des Tabellen-13. schmunzelnd mit Blick auf Kießling, der zuletzt regelmäßig gegen die Schwaben erfolgreich war.
Voraussichtliche Aufstellung VfB Stuttgart: Ulreich - Sakai, Schwaab, Rüdiger, Rausch - Gentner, Boka - Harnik, Leitner, Traoré - Ibisevic