Mit einem Schnitt von 1,5 absolvierte die 23-jährige Lisa Lanig die Meisterschule in Horb. Dafür bekam Lisa Lanig einen Preis. Für diese tolle Leistung bereiteten ihre Freundinnen einen rosa Überraschung. Ihr handwerkliches Talent kommt hierbei nicht von ungefähr.
Groß, schlank, prächtig grün und mit leuchtenden rosa Bändern – so thront die bunt geschmückte Tanne vor dem Haus der Familie Lanig. Bewohner und Autofahrer können den Baum schon von weitem erspähen. Und nein, es ist noch nicht der erste Mai, und somit auch kein Maibaum.
Doch der Grund ist genauso erfreulich. Es ist ein Meisterbaum für die Tochter Lisa Lanig für die bestandenen Meisterprüfung. Doch damit nicht genug, sie gehört mit ihren jungen 23 Jahren zu den jüngsten Industriemeisterinnen Metall. Und das mit einem tollen Ergebnis mit einem Durchschnitt von 1,5.
Mutter Maria Lanig: „Sie war den Tränen nahe“
Die Überraschung gelang den Freundinnen allemal. Es sei eine „totale Überraschung“ gewesen und ihre Tochter sei den Tränen nahe gewesen, verrät ihre Mutter in einem Gespräch mit unserer Redaktion. Sie sei sehr stolz auf ihre Tochter. „Sie weiß was sie will und ist sehr zielstrebig.“
Denn: Schon früh wusste Lisa, was sie beruflich erreichen wollte. Ihr Ehrgeiz und ihre klare Vorstellung von der Zukunft führten sie schnell auf den richtigen Weg. Nach ihrem Realschulabschluss 2018 an der Lina-Hähnle-Realschule in Sulz entschied sie sich für den Beruf der Fahrzeuginnenausstatterin. Dieser Beruf vereint handwerkliches Können mit Technik und Kreativität – eine Kombination, die Lisa besonders ansprach. Die Vielseitigkeit des Berufs und die Möglichkeit, sowohl kreativ als auch technisch zu arbeiten, motivierten sie, diesen Weg einzuschlagen.
Obwohl sie sich auch auf andere Stellen beworben hatte, war nach einem Ausbildungstag bei Mercedes-Benz klar, dass sie Fahrzeuginnenausstatterin werden möchte – und so kam es auch. Nach ihrer Ausbildung bei der Mercedes-Benz-AG in Sindelfingen, die sie aufgrund ihrer guten Leistungen verkürzen konnte, sammelte sie wertvolle Berufserfahrung in der Mercedes-Benz Manufaktur.
Schließlich entschied sie sich, die Meisterschule in Horb an der GHS-Horb zu besuchen, um sich weiterzubilden und ihre Fähigkeiten auszubauen. Dafür ließ sie sich ein Jahr freistellen. Parallel zur Meisterschule absolvierte Lisa ein freiwilliges Praktikum bei Bosch Rexroth in Horb, um ihr Wissen in der Metallindustrie zu vertiefen. Zudem arbeitete sie samstags bei „Interieur Customizing Gross“.
Ihr Engagement und ihre Zielstrebigkeit zahlten sich aus: Neben dem Meistertitel erhielt sie auch einen Preis der Meisterschule. Auch für die Zukunft hat Lisa ein klares Ziel: „Auf jeden Fall möchte ich in eine Position kommen, in der ich kreative Gestaltungsmöglichkeiten und Entwicklungsmöglichkeiten habe – und ich möchte Verantwortung übernehmen“
Das Handwerk liegt in der Familie
Nun kehrt sie mit dem Meistertitel zurück nach Sindelfingen. Eine Meisterstelle hat sie bislang allerdings nicht. Dafür brauche sie bei Mercedes-Benz noch weitere Qualifikationen, wie ihre Mutter aufzeigt.
Das Handwerke liege in der Familie. Ihr Bruder sei Metaller und schon von klein auf stand Lisa gerne bei ihrem Opa in der Werkstatt. Anstatt Barbiepuppen oder ähnlichem wünschte sich Lisa Werkzeug, sagt Maria Lanig und lacht.
Lisa spielt beim EV Empfingen Klarinette
Neben dem Handwerklichen habe sie in ihrer Kindheit für ein paar Jahre Karate gemacht und Fußball gespielt. Was aber geblieben sei, sei die Musik, so ihre Mutter. Seit der Grundschule spiele Lisa Lanig Klarinette. Auch heute sei sie noch mit dem Instrument im Musikverein Empfingen aktiv. Viele ihrer Freundinnen seien ebenfalls im Musikverein und sie seien eine tolle Gruppe, erzählt ihre Mutter. Außerdem sei sie an der Fasnet als „Schantle“ unterwegs.