Mit einem Sieg in Grömbach am letzten Spieltag holte der SV Schönbronn den Meistertitel in der Kreisliga B Nord. Foto: Rathfelder

Noch vor knapp 20 Jahren war der SV Schönbronn die Schießbude der Kreisliga B. Diese Zeiten sind längst vorbei – das unterstreicht die errungene Meisterschaft in der Kreisliga B Nord.

An Spannung war das Titelrennen in der Fußball-Kreisliga B Nord in dieser Saison nicht zu überbieten. Über Wochen hinweg lagen der SV Schönbronn und VfB Effringen dicht an dicht an der Tabellenspitze, ehe die Schönbronner am Ende mit einem Punkt Vorsprung Meister wurden. „Zusammengefasst: Mit dem Spiel gegen den TSV Wildberg – unsere einzige Saisonniederlage – hatten wir es uns selbst schwer gemacht. Aber vielleicht war es auch gut, dass es so ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen war, weil wir dadurch die Konzentration immer hochhalten mussten“, sagt Frank Rathfelder, Leiter der Fußball-Abteilung des SV Schönbronn. Er unterstreicht: „Das war eine sehr verdiente Meisterschaft. Wir hatten die beste Mannschaft der Liga – ohne hochnäsig sein zu wollen. Aber das muss man auch erst einmal so auf den Platz kriegen.“

 

Goldene Jahrgänge

Es gab Zeiten, das war der Verein aus dem kleinsten Wildberger Stadtteil stets am anderen Tabellenende der Kreisliga B zu finden. Bisheriger Tiefpunkt war die Saison 2007/08, als der SV Schönbronn mit nur acht Punkten als Schlusslicht abschloss – noch hinter den inzwischen aufgelösten Vereinen Makedonikos Nagold und FC Iselshausen. Doch diese Rolle hat der SVS abgelegt. „Das fällt natürlich nicht einfach vom Himmel“, betont Rathfelder. Richtig gute, fast schon goldene Jahrgänge kamen aus der eigenen Jugend heraus. Und da macht der Abteilungsleiter ganz deutlich: „Einen großen Anteil daran hat unser Vorsitzender Rudi Blaich, der das alles aufgebaut hat.“

Silas Bürkle erzielt 34 Tore

Auf eben solchen Eigengewächse wie Fabian Hartmann und Niclas Seeger fußt auch der Erfolg in dieser Meistersaison. Zu nennen ist aber vor allem Silas Bürkle, der mit seinen 34 Saisontoren auch bester Torschütze der Kreisliga B Nord wurde. „Er hatte uns schon zuvor in der Abstiegssaison mega gefehlt, weil er lange verletzt war. Mit ihm hätten wir den Gang in die Kreisliga B vermutlich gar nicht antreten müssen“, verdeutlicht Rathfelder, der aber auch sagt: „Eigentlich möchte ich gar keinen Spieler herausheben. Das war einfach eine richtig gute Mannschaftsleistung.“

Zweiter Aufstieg von Baur

Einen Namen muss man dann allerdings doch noch hervorheben: Marc Baur. Der Spielertrainer kam vor vier Jahren nach Schönbronn und feierte mit dem Sportverein jetzt schon den zweiten Aufstieg in die Kreisliga A nach 2023. Rathfelder: „Marc Bauer hat einen sehr hohen Anteil an der Meisterschaft. Zwei Aufstiege in vier Jahren – das sagt eigentlich schon alles. Er hat wirklich sehr gut auf die Disziplin in der Mannschaft geachtet.“

Kader bleibt zusammen

Für Baur war das allerdings die letzte Saison in Schönbronn. Zur neuen Saison übernimmt ein Dreigestirn das Traineramt – und auch das kommt ursprünglich aus der SVS-Jugend: Tobias Essig (24) vom VfL Nagold, Marius Bürkle (24) von den SF Gechingen und Jens Schaible (35) vom SV Gültlingen übernehmen als Spielertrainer. „Alles Eigengewächse und für uns wirklich eine einmalige Chance. Der Kontakt zu ihnen ist auch nie abgerissen“, sagt Rathfelder und betont: „Die drei kennen jeden einzelnen Spieler.“ Und auch auf dem Gebiet kann der Abteilungsleiter Erfolge vermelden, denn der Meister-Kader bleibt fast ausnahmslos zusammen. Bis auf Marc Baur wird lediglich Nico Zwick (Karriereende) die Mannschaft verlassen. Letzterer wird aber eventuell noch in der Schönbronner Reserve zum Einsatz kommen.

Team feiert in Kroatien

Inzwischen ist auch die XXL-Meisterfeier beendet. Rathfelder lacht: „Die ging wirklich tagelang. Das passte aber auch super mit Pfingsten und der Urlaubszeit. Zuletzt gab es auch noch einen Mannschaftsausflug nach Kroatien.“ Der Abteilungsleiter ist derweil aber gedanklich schon in der nächsten Saison – in der Kreisliga A. „Dort werden wir kleine Brötchen backen. Es geht vor allem darum, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben“, meint Rathfelder, der sich freut, dass auch der Lokalrivale VfB Effringen, dessen Sportplatz sich nur 500 Meter Luftlinie vom SVS-Platz entfernt befindet, den Aufstieg in die Kreisliga A geschafft hat: „Das waren zwei schöne Derbys gegen den VfB Effringen in dieser Saison mit natürlich vielen Emotionen. Und nächste Saison wird es diese Derbys ja wieder geben.“