Der HTV Meißenheim (in Rot) ist wie auch der TuS Ottenheim beim Derby auf Zähler im Abstiegskampf angewiesen. Foto: Wendling

Das ewig junge Ried-Derby bekommt eine neue Auflage: Wenn der HTV Meißenheim den TuS Ottenheim empfängt, steht im Abstiegskampf für beide Teams viel auf dem Spiel. Der HGW Hofweier hofft derweil immer noch auf die Meisterrunde.

HTV Meißenheim - TuS Ottenheim (Freitag, 19.30 Uhr). Das ewig junge Riedderby sollte in der HTV-Arena wieder für jede Menge Interesse sorgen. Die Nachbardörfer liefern sich seit Jahren einen engagierten, aber längst nicht mehr so verbissenen Konkurrenzkampf wie in den alten Zeiten. Freundschaften müssen allerdings für mindestens 60 Minuten ruhen, denn beide Teams kämpfen um den Klassenerhalt und benötigen jeden Punkt. Tabellarisch liegen beide aktuell bei 6:16 Punkten, im Hinspiel behauptete sich der TuS in eigener Halle mit 29:26.

Beim Meißenheimer Kader und bei Trainer Stefan Tietz ist die Vorfreude auf eine mögliche Revanche gewaltig. "Die Kategorien Gegner, tabellarische Konstellation und Zuschauer könnten ganz leicht dafür sorgen, dass dieses Derby eines der geilsten Spiele in unser aller bisherigen Laufbahn werden könnte", überlegt Tietz, der sich bei seinen Ausführungen ein Augenzwinkern nicht verkneifen kann. "Keiner will den Vergleich verlieren, denn beim Thema Abstiegsrunde ist jeder Punkt gerade gegen die direkte Konkurrenz wichtig." Meißenheims Marschroute, die die Gastgeber mit unverändertem Personal angehen können, ist auf ein klares Ziel ausgelegt. "Das ist eines der wichtigsten Spiele der Saison, aus dem wir im besten Fall nicht nur zwei Punkte mitnehmen können. Die Mannschaft will einen wichtigen Schritt gegen den Abstieg schaffen und es gibt keinen idealeren Gegner dafür", so Tietz.

Im Gegensatz zum HTV musste der TuS schon zwei Niederlagen gegen Mitkonkurrent Baden-Baden II einstecken. "Wir wollen unbedingt gewinnen und müssen die Partie zu 100 Prozent ernst nehmen", gibt Ottenheims Coach Heiko Rogge die Marschroute vor. Er will mit seinen Jungs Selbstvertrauen aus dem Sieg der Vorwoche gegen Sinzheim und aus dem Erfolg des Hinspiels ziehen. Rogge weiß, dass Kleinigkeiten den Ausschlag geben können und die Tagesform entscheidend sein kann. "Die Mannschaft, die das Derby besser annimmt, wird das Spiel gewinnen". Beim TuS fehlt Nils Schneckenburger und hinter dem Einsatz von Felix Gäßler steht noch ein großes Fragezeichen.

HGW Hofweier - BSV Sinzheim (Samstag, 19.30 Uhr). Mit dem Anpfiff in der Hohberghalle zur Begegnung gegen Sinzheim wird gleichzeitig auch die ultimativ letzte Chance für den HGW eingeläutet, sich für die Meisterrunde zu qualifizieren. Dazu muss der direkte Kontrahent mit mindestens zwei Toren Unterschied besiegt werden.

Für die Gäste bedeutet die Partie am Samstag den Abschluss der Vorrunde und mit der überraschenden Niederlage am vergangenen Samstag beim TuS Ottenheim ist die fast schon sichere Meisterrunde wieder erheblich in Gefahr geraten. Dementsprechend werden sich die Akteure von Kalman Fenjö ins Zeug legen und alles in die Bresche werfen, was möglich ist. Dass die Gästemannschaft viel Qualität aufbieten kann, unterstreicht ein Blick auf den Kader von Phönix Sinzheim. Ob Spielmacher Alexander Bossert, ob Yannik Bischoff im Rückraum links, oder Linkshänder Sebastian Melcher – das sind alles Akteure, die eine sehr gute Ausbildung genossen haben und mit zum Besten zählen, was in der Südbadenliga aufgeboten werden kann. Dazu kommen mit Noah Reck ein weiterer torgefährlicher Spieler sowie Fabien Winogrodzki am Kreis. Eine Angriffswucht, der sich die HGW-Defensive kompakt entgegenstellen muss. Dass Sinzheim nicht unverwundbar ist, hat der TuS Ottenheim mit viel Leidenschaft gezeigt.

Diese Leidenschaft müssen auch die Hausherren am Samstag von der ersten Sekunde an zeigen. Man darf sich in gar keinem Fall in der Anfangsphase einen Ausfall wie am vergangenen Samstag erlauben und damit dem Gegner die Gelegenheit verschaffen, das eigene Ego noch einmal zusätzlich aufzupolieren. Beide Teams wollen am Ende der Vorrunde den vierten Tabellenrang einnehmen. Das bedeutet aber auch für Sinzheim eine Menge Druck. Gelingt es Hofweier, über die eigene Leistung die gegnerischen Spieler nervös zu machen, könnte damit ein großer Schritt Richtung Heimerfolg gemacht sein.

"Wir haben ein weiteres Endspiel vor der Brust. Das vergangene Spiel haben wir aufgearbeitet. Wir dürfen uns nicht wieder zu Beginn solch eine Schwächephase erlauben. Wir haben alles selbst in der Hand – und diese Chance wollen wir nutzen", betont HGW-Coach Michael Bohn.