Freuen sich über das erste Lahrer Pfandregal am Museumsplatz: Karina Danneker, Hadi Sayed-Ahmad (Mitte) und Taner Demiralay. Foto: Bender

Für den Umweltschutz: Der Lahrer Jugendgemeinderat bringt in der Innenstadt Pfandsammler an Mülleimern an.

Wer Flaschen und Dosen kauft, bringt diese normalerweise in den Laden zurück, um das für sie gezahlte Pfand zurückzubekommen. Anders, wenn man unterwegs ist, Mehr- und Einweg zur Last werden – und deshalb im Müll landen. Schon vor längerer Zeit hatte der Lahrer Jugendgemeinderat die Idee, diesem Missstand entgegenzuwirken. Nun ist ein erster Schritt gemacht.

 

Die beiden Sprecher des Nachwuchsgremiums, Karina Danneker und Hadi Sayed-Ahmad, waren am Freitag gemeinsam mit Taner Demiralay von Jugendbegegnungsstätte im Schlachthof in der Innenstadt unterwegs, um an Straßenlaternen in der Nähe von öffentlichen Abfalleimern Pfandsammelstellen einzurichten. Dazu wurde jeweils ein Hinweisschild installiert, das den Sinn der Miniregale erklärt.

Griff in den Eimer bleibt erspart

„Wir wollen, dass die Flaschen und Dosen wie vorgesehen im Recyclingkreislauf bleiben“, erklärte Sayed-Ahmad im Gespräch mit der LZ. Ein durchaus gewünschter Nebeneffekt sei, dass Menschen, die Pfand sammeln, nicht mehr im Müll danach suchen müssten.

Nach Testphase sollen’s mehr werden

Zunächst soll es eine Testphase mit vier sogenannter Pfandsammler geben, der erste wurde am Museumsplatz angebracht. „Wir wollen schauen, ob die Einrichtungen angenommen werden und ob für die Stadtmitarbeiter dadurch mehr oder weniger Arbeit entsteht“, erklärte Demiralay. Bei einem positiven Fazit sollen weitere Regale folgen. Aktuell bestreitet der Jugendgemeinderat die Kosten aus seinem Jahresbudget, das ihm die Stadt zur Verfügung stellt. Einst hatte man die Mehr- und Einweg-Rettung beim Bürgerbeteiligungsprojekt Stadtgulden ins Rennen geschickt, für eine finanzielle Unterstützung fehlten am Ende aber die nötigen Stimmen der Lahrer.

Die ersten Reaktionen am Freitag machen indes Hoffnung auf einen Erfolg: Passanten ließen in dem gerade aufgehängten Pfandsammler auf dem Museumsplatz direkt erste Flaschen zurück – und die blieben dort nicht lange.