Die Firma Vogel-Bau baut im hinteren Gereut vulkanisches Quarz-Gestein ab. Diese Aufnahme ist bei einem Besuch der Reichenbacher CDU dort entstanden. Bruno Schwendemann (links) von Vogel-Bau erklärt der Gruppe hier die Arbeit im Steinbruch. Schwendemann stand nun auch im Ortschaftsrat Rede und Antwort. Foto: Archiv

Die Firma Vogel-Bau will ihr Porphyrwerk im Gereutertal um 1,25 Hektar erweitern und dadurch in den kommenden 20 Jahren weitere 676500 Kubikmeter Stein abbauen. Der damit verbundenen Lkw-Verkehr bereitet vielen in Reichenbach Sorgen. Die Firma Vogel-Bau will ihr Porphyrwerk im Gereutertal um 1,25 Hektar erweitern und dadurch in den kommenden 20 Jahren weitere 676500 Kubikmeter Stein abbauen. Der damit verbundenen Lkw-Verkehr bereitet vielen in Reichenbach Sorgen.

Reichenbach – Das Porphyrwerk im Gereut liegt zwar auf Friesenheimer Gemarkung, ist aber nur durch die Reichenbacher Gereutertalstraße erreichbar. Dort wird Quarz-Gestein abgebaut, das etwa für den Straßenbau verwendet wird (siehe Info). Die geplante Erweiterung der Kapazität würde nun jedoch nahezu eine Verdoppelung der Jahresproduktion mit sich bringen. Statt wie bisher 23 Lkw täglich wären es dann bis zu 51 Lastwagen, die die Straße aus dem Gereut und durch das Dorf befahren – täglich.

Die schon jetzt marode Straße, deren Erneuerung seit 2016 von Jahr zu Jahr verschoben wurde und jetzt sogar erst für 2030 anvisiert wird, muss wohl samt der an vielen Stellen ebenfalls maroden Bacheinfassung diese Zunahme des Schwerlastverkehrs irgendwie aushalten. Sie ist eigentlich nur auf Zwölf-Tonnen-Fahrzeuge ausgelegt, wird aber mit Fahrzeugen bis 32 Tonnen befahren.

Genehmigung von 1983 hat ihre Grenzen erreicht

Der Ortschaftsrat hat sich jetzt mit dem Thema beschäftigt. Ortsvorsteher Klaus Girstl hatte Julia Morelle vom Landratsamt, Bruno Schwendemann von der Firma Vogelbau und Bürgermeister Tilman Petters eingeladen. Die Entscheidungsgewalt für die Erweiterung des Steinbruchs liegt beim Landratsamt, wie zu hören war. Dezernentin Julia Morelle schilderte das Prozedere und betonte, dass eine Ablehnung des Erweiterungsantrags nur in Frage komme, wenn geltendes Recht verletzt werde. Sie betonte aber auch nachdrücklich, dass das Unternehmen dann nur das tun dürfe, was im Antrag stehe.

Vogel-Bau-Verkaufsleiter Bruno Schwendemann gab zu bedenken, dass die jetzige Genehmigung von 1983 ihre Grenzen erreicht habe. Das Unternehmen sei in vielem kompromissbereit, das Zeitfenster sei allerdings alternativlos, da Beginn und Ende der Arbeitszeit von vielen Faktoren wie Anzahl und Umfang der Baustellen abhängen würden. Obwohl der Steinbruch auf Friesenheimer Gemarkung liegt, fließe die Gewerbesteuer der Firma Vogel-Bau an die Stadt Lahr, zu der Reichenbach gehöre, hob Schwendemann hervor.

Die Fraktionssprecher Hermann Kleinschmidt (SPD), Andrea Hierlinger (Freie Wähler) und Harald Günther (CDU) sprachen die Bedenken der Bürger an, die sich vor allem auch auf den eigentlich unhaltbaren Zustand der Gereutertalstraße und damit auch der Bachmauer beziehen, denn die auf ihr liegende Belastung sei das eigentliche Problem für die Anrainer. Der Bevölkerung könne diese Situation nicht vermittelt werden.

Ortsvorsteher Klaus Girstl und die Ortschaftsräte unterstrichen aber auch, dass sich die Firma Vogel-Bau in vielen Bereichen als zuverlässiger und kompromissbereiter Partner erwiesen habe, etwa bei finanziellen Beteiligungen am Neubau oder Ausbesserung von Brücken im Gereutertal oder bei der Stilllegung des Werks während der Umbauphase der B415.

Info:

Vogel-Bau produziert im Porphyr-Steinbruch Mineralgemische, Schotter und Schottertragschichten. Sie werden beim Bau von Sportplätzen, im Land- und Forstwegebau sowie Garten- und Landschaftsbau verwendet. Vogel-Bau hat das Areal von der Forstdirektion Baden-Württemberg gepachtet.