Die niedrige Inflationsrate wie auch zahlreiche Tariferhöhungen haben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Freitag im ersten Halbjahr 2009 für reale Lohnzuwächse gesorgt.
Viele der zwischen Januar und Juni 2009 wirksam gewordenen Tariferhöhungen lagen zwischen 2 und 3 Prozent, wie das Amt in Wiesbaden mitteilte. Das war deutlich mehr als die Inflationsrate, die im ersten Halbjahr zwischen 0 und 1 Prozent betrug.
Charakteristisch für die Tarifabschlüsse waren aber auch die langen Laufzeiten, die weitere Nachschläge für die Beschäftigten nicht zulassen, aber meist weitere Stufenerhöhungen in 2010 vorsehen. Als Beispiele jüngerer Tarifverträge nannten die Statistiker die Abschlüsse beim Bau und im Einzelhandel. Auch in den wichtigen Branchen Chemie, Metall und im öffentlichen Dienst gab es 2009 Tariferhöhungen oberhalb der Inflationsrate. Lediglich Einmalzahlungen gab es hingegen für die Beschäftigten in der Druckindustrie und in der Stahlindustrie.
Das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung hatte vor kurzem aus den Tarifverträgen für rund 12 Millionen Beschäftigten eine durchschnittliche Tariferhöhung von 3,0 Prozent in diesem Jahr errechnet. Dies trage zur Stabilisierung des Konsums und der Wirtschaftslage bei. Es sei allerdings damit zu rechnen, dass die tatsächlichen Einkommen wegen der Kurzarbeit und tariflich vereinbarter Öffnungsklauseln deutlich geringer ausfallen.