1971 wurde der Verein als Fußballclub "FK Proleter" ins Leben gerufen. Foto: KKK

Seit 50 Jahren gibt es den Kroatischen Kultur- und Sportverein Komusina Haiterbach – kurz KKK. Bekannt ist er heute vor allem durch sein sportliches Engagement im Basketball. Doch das ist weder sein alleiniges Thema, noch der Ursprung.

Haiterbach - Die Entstehung des Vereins geht bis in die 70er-Jahre zurück. Die ersten Kroaten aus der Gemeinde Komušina siedelten sich in der Stadt Haiterbach und derer Umgebung an. Sie waren auf der Suche nach Arbeit.

Die Umstände gefielen und zogen weitere Familienmitglieder und Bekannte nach. Wie viele heute hier leben, kann Jan Rupcic, Pressesprecher des Vereins Komušina Haiterbach, nicht genau sagen. Rund 250, so schätzt er, dürften es sein. Etwa 200 davon sind Mitglied im Verein.

Komušina liegt heute in Zentralbosnien

Komušina ist eine Gemeinde, die sich heute in Zentralbosnien befindet und dem Landkreis Teslić zugerechnet wird. Ihre Bevölkerung setzte sich vor dem Bosnienkrieg mehrheitlich aus Kroaten zusammen, welche dann in Folge des Krieges nach Kroatien und Slowenien, aber auch in die Schweiz, Österreich und Deutschland auswanderten. Heute leben noch ungefähr 200 Menschen in Komušina.

Dorthin bestehen weiterhin familiäre oder freundschaftliche Verbindungen, erklärt Rupcic. Jedes Jahr würden sich an Feiertagen – besonders zur Mariahimmelfahrt – die Menschen aus dem Ausland in Komušina versammeln, um die alte kroatische Tradition aufrecht zu erhalten.

Die Außenwirkung des Vereins ist heutzutage überwiegend sportlicher Natur. Basketball. Doch los ging es mit Fußball. 1971 wurde der Verein als Fußballclub "FK Proleter" als einer der ersten ausländischen Vereine ins Leben gerufen. Der Wunsch nach einem eigenen Verein entstand während erster geselligen Treffen im Haiterbacher Gasthof Waldhorn. Das Ziel der Zusammenkünfte war in erster Linie, den Kontakt zur Heimat aufrechtzuerhalten und zu pflegen. Der Name selbst sei auf die Tatsache zurückzuführen, dass sich die Menschen damals als Jugoslawen verstanden und mit der endgültigen Namenswahl man sich auf einen von Komušina umliegenden Verein bezog.

Fußballer starten in Jugoslawischer Liga

Der FK Proleter habe ab 1973 an der damaligen "jugoslawischen Liga" unter der Leitung und Organisation des Württembergischen Fußball Verbandes teilgenommen, erinnert Rupcic. 1976 gelang der große Sprung in die erste von drei Ligen und mit der in der darauffolgenden Aufstiegssaison gewonnenen Meisterschaft triumphierte man nicht nur aus sportlicher Sicht. Der Verein boomte und war auf dem Höhepunkt angelangt.

Neben der Fußballabteilung repräsentierten ab 1980 eine Schach- sowie Folkloregruppe mit viel Liebe und Engagement für die Heimat wichtige Stützen des Vereines.

Zu Beginn der 90er-Jahre kam es zu einem weiteren Namenswechsel. Nachdem man zwischenzeitlich auf den Namen "NK Bosna" umgestiegen war, entschloss sich der Verein, um den Unabhängigkeitsbestrebungen von Kroatien solidarisch beizustehen, den Namen auf den heutigen "Kroatischen Kultur und Sportverein Komušina Haiterbach" umzubenennen.

Fußball verlor sich aus verschiedenen Gründen. Aus der Not geboren, kam es zur Saison 1996/1997 zum ersten Versuch der Gründung einer Basketballabteilung. Aber erst im zweiten Anlauf, zur Saison 2001/2002, etablierte sich die Basketballabteilung, die seitdem einige Erfolge feierte. Aktuell ist der Verein in der Regionalliga vertreten.

Immer wieder auch Hilfsprojekte

Angesichts dieser sportlichen Präsenz wirbt der Verein auf seiner Homepage selbst mit dem Slogan "Mehr als nur Basketball".

Neben Pflege der Kultur der Heimat ist der Verein immer wieder bei Hilfsaktionen engagiert. So etwa startete man vor einigen Jahren bei einem Hochwasser in der Heimat eine Lieferung von Hilfsgütern.

Und auch ganz aktuell hatte man für dreizehn Menschen aus der Ukraine unter anderem mit Möbeln geholfen. Auch, weil die Vereinsmitglieder wüssten, was auf diese Menschen zukomme und man sich reinversetzen könne, sagt Rupcic.

Das Vereinsjubiläum wird ab Freitag, 30. September, drei Tage in der Haiterbacher Festhalle gefeiert. Neben einem Festakt gibt es so ein Kulturprogramm und die Ehrung von Mitgliedern.