Die Meggener Rohstofftage finden dieses Jahr zum ersten Mal in Wolfach statt – und damit auch zum ersten Mal nicht in Meggen im Sauerland. Die Fachtagung dreht sich rund um die Themen Rohstoffe und Exploration
Die Bedeutung der heimischen Rohstoffgewinnung steht unter anderem im Fokus der „Meggener Rohstofftage“ (MRT), die bereits zum neunten Mal von der Bildungsakademie des Berufsverbands Deutscher Geowissenschaftler (BDG) ausgerichtet werden. Dieses Mal finden sie von Mittwoch bis Freitag, 13. bis 15 September, in Wolfach statt. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
Die Meggener Rohstofftage sind eine renommierte internationale Fachtagung zum Thema Rohstoffe und Exploration. Nationale und internationale Rohstoff- und Explorationsexperten von Organisationen, Behörden, Politik und Wirtschaft wird die Möglichkeit geboten, sich über aktuelle Entwicklungen im Rohstoffsektor zu informieren und auszutauschen.
Exkursionen und Fachvorträge
Im Rahmen des 125-jährigen Bestehens der Grube Clara, das das Unternehmen Sachtleben in diesem Jahr feiert, findet die Fachtagung in diesem Jahr in der Wolfacher Schlosshalle statt. Dort finden neben Vorträgen, Diskussionen und einem Fortbildungsteil auch Exkursionen statt, unter anderem zur Grube Clara. Das erfolgreiche Branchentreffen mit bis zu 100 Teilnehmern fördert den internationalen Austausch zwischen geowissenschaftlichen Fachleuten und deren berufliche Weiterbildung im Rohstoffsektor, heißt es weiter. Unterstützt werden die Organisatoren der MRT in diesem Jahr von der Inhaberin der Grube Clara, von Sachtleben Minerals sowie vom Verein „RohstoffWissen!“.
So möchte „RohstoffWissen!“ diese Gelegenheit nutzen, die Öffentlichkeit sachlich darüber zu informieren, dass Deutschland unabhängiger von Rohstoffimporten werden muss (unter anderem auch eine Forderung der EU) und wie dies zu erreichen ist. Dabei ist die Rohstoffgewinnung in Deutschland kein Novum: Über viele Jahrhunderte hinweg wurden laut Mitteilung im Schwarzwald Minerale und Metallerze abgebaut. Die Gewinnung von Eisen ist sogar bereits seit der Keltenzeit überliefert. Doch von den vielen Abbaustätten sind die meisten aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr im Betrieb. Eine Ausnahme ist die Grube Clara, in der seit 125 Jahren ununterbrochen Fluss- und Schwerspat gewonnen werden. Und das Rohstoffpotential des Schwarzwaldes sowie vieler anderer Regionen in Deutschland ist noch lange nicht ausgeschöpft, heißt es weiter.
Erhebliche Vorräte an unterschiedlichen Metallen, darunter auch dringend für die Energiewende benötigte Mineralien, liegen ungenutzt im Untergrund – insbesondere im Untergrund der deutschen Mittelgebirge. Um diese zu nutzen, müssten diese Lagerstätten zunächst exakt lokalisiert, bewertet und mögliche Abbaumethoden geprüft werden.
Importabhängigkeit Deutschlands reduzieren
Auf den diesjährigen Meggener Rohstofftagen präsentieren Forschungseinrichtungen und die Industrie neue Erkenntnisse über Rohstoffvorkommen in Deutschland und Europa, mit denen die Importabhängigkeit Deutschlands deutlich reduziert werden könnte. In der Diskussion mit Fachleuten über geologische Verhältnisse, moderne Explorationsmethoden und den Möglichkeiten, diese Rohstoffe bergmännisch zu gewinnen, werden neue Wege der Rohstoffsicherung in und für Europa herausgearbeitet und aufgezeigt werden.
Die Meggener Rohstofftage sind ein wichtiger Beitrag der Geowissenschaftler aus Forschung, Consulting und Industrie. Sie zeigen laut Mitteilung Wege auf, eine stärkere Unabhängigkeit Deutschlands und Europas von den Importen kritischer Metalle und Industriemineralien zu erlangen und so der Erreichung der Klimaziele näherzukommen.
Die Grube Clara
Seit 125 Jahren wird aus der Gangerzlagerstätte der Grube Clara Roherz gefördert – eine überaus lange Lebensdauer für einen Grubenbetrieb. Aktuell gewinnen die Bergleute jährlich etwa 110 000 Tonnen Roherz, das nach dem LKW-Transport in der Aufbereitung zu verkaufsfähigen Schwerspat- und Flussspat-Produkten angereichert wird, heißt es auf der Webseite der Firma Sachtleben. Die Produkte des Unternehmens finden Anwendung in der Metallurgie, der Schweißtechnik, in Gläsern und Glasfasern, in Brems- und Kupplungsbelägen, in Farben, Lacken, Baustoffen, Kunststoffen, Kleber, Dichtmassen und in Schwerbeton.