Ein Auto und ein spezielles Quad hat die Bergwacht zur Verfügung beziehungsweise im Einsatz, falls es unter den Wanderern im Gelände zum Notfall kommt. (Symbolfoto) Foto: DRK-Bergwacht

Im Lauf des Spätherbsts und frühen Winters sind jährlich in der gleichnamigen ZDF-Fernsehserie die Bergretter unterwegs, um dann mit viel Drama und Spektakel – und meist auch gehörig Herzschmerz für Verunfallte oder die Retter selbst – in ausweglosen Situationen und unwegsamstem Gelände Personen in Notsituationen zu helfen. Das alles – vielleicht abgesehen vom Herzschmerz – ist bei deutschlandweit mehr als 35 Einsätzen pro Tag der Alltag für die 12 000 ehrenamtlichen Bergretter Deutschlands. So auch für Sabine Schlick und ihr Team.

Schramberg - Schlick ist Leiterin der DRK-Bergwacht im Kreis Rottweil, die im gesamten Kreisgebiet immer dann zum Einsatz kommt, "wenn der Rettungsdienst im unwegsamen Gelände nicht gleich an die verletzte Person oder den Unfallort hinkommt", wie Schlick im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt. Die Kernaufgaben seien dann zum einen, die Notfallmedizin an die unwegsame Stelle zu bringen: "Alles, was sich im Rettungswagen befindet, haben wir auch – nur tragen wir es irgendwo an oder mit uns", erklärt Schlick.

In der Folge verfügt die Bergwacht dann zum anderen auch über verschiedene Trage- und Transportmöglichkeiten, um die verunfallte Person sicher zum Rettungsdienst zu bringen, ohne dass sich beispielsweise deren Verletzungen verschlimmern. Die Ausrüstung und das Aufgabengebiet sind dann eine andere wie beispielsweise der Abteilung Absturzsicherung der Feuerwehren, die ebenfalls bei Höhen oder Tiefen von bis zu 30 Metern agiert, dann aber eben die Sicherungs- und keine Rettungsmaßnahmen übernimmt, erklärt Schlick.

"Die DRK-Ortsgruppe Schramberg hat die medizinische Versorgung bei der 24-Stunden-Wanderung übernommen", holt die Bergwachtleiterin aus, wie es nun übers Wochenende zu dem Einsatz kam. Weil die Ortsebene Rottweil der Bergwacht auch zum DRK gehört, und es alles in allem sechs längere Abschnitte gibt, die zumindest nur mit dem Geländewagen erreicht werden können, haben sie uns hinzugezogen", so Schlick. Einer dieser Abschnitte sei beispielsweise gleich zu Beginn der Aufstieg vom Schramberger Rathausplatz hinauf zur Burgruine Hohenschramberg.

Spezielles Quad vor Ort

Die Rottweiler Bergwacht hingegen habe unmittelbar danach die benachbarte Bergwacht Donau-Heuberg aus Tuttlingen kontaktiert, die ein sogenanntes ATV, ein spezielles Rettungsquad, in ihrem Fuhrpark hat. Dieses steht, zusammen mit einigen Helfern, am Wochenende nun ebenfalls zur Verfügung.

"Wir haben uns in drei Schichten aufgeteilt und werden schauen, dass wir uns mit mindestens einem Auto mit dem Feld der Wanderer mitbewegen", erklärt Schlick. Karten der jeweiligen Tour-Abschnitte stünden den Helfern zur Verfügung. In der Nacht werde zudem ein zusätzlicher Notarzt vor Ort sein. "Am Sonntag gibt es noch einmal eine Stelle nach Rötenberg in Richtung Aichhalden, aber ansonsten ist es dann vermutlich eher ruhiger, da sind der Samstag und vor allem die Nacht eher unsere Haupteinsatzzeit", sagt die Bergwachtleiterin. Am Freitagabend stünde es nochmals ein Online-Briefing mit allen ehrenamtlichen DRK-Helfern, erklärt sie am Vormittag.

An die Wanderer gerichtet, betont sie: "Es ist wichtig, dass auch über Nacht das Handy als Rettungsmittel zur Verfügung steht. Wenn ein Anruf an die 112 abgesetzt wird, kann derjenige zwar direkt über das Signal geortet werden. Es ist aber immer gut zu wissen, wie das GPS-Signal am Handy angestellt wird", sagt Schlick. Zudem sei es ratsam, in Gebieten ohne Netzempfang den Flugmodus einzustellen oder ein Powerbank zum Aufladen mit sich zu führen.

"Natürlich hoffen wir jetzt mal, dass nichts passiert. Wir haben im Vorfeld aber an alles gedacht. Die Teilnehmer können sich sicher fühlen", ist Sabine Schlick überzeugt.