Sie sind „schuld“ am Mega-Event: die letztjährigen Sieger haben die Rosskur nach Hechingen geholt. Foto: Schneider

Der Hechinger Stamm richtet am Wochenende ein Groß-Event aus. Über 300 Teilnehmer aus dem ganzen Gebiet der Diözese haben sich angemeldet. Sie werden an einer 60 Kilometer langen Schnitzeljagd teilnehmen.

Karte, Kompass und Taschenlampe – mehr Hilfsmittel gibt es nicht, wenn am Samstag die Pfadfinder losziehen. Ihr Ziel: auf einem 60 Kilometer langen Trail an verschiedenen Stationen möglichst viele Punkte zu sammeln.

 

„Das Rover-Zeit-Kontinuum“ – so lautet das Motto, das die Hechinger sich für ihre Gäste ausgedacht haben. Dahinter verbirgt sich eine Zeitreise, denn heuer wird die Rosskur 30 Jahre alt, erklärt Lukas Schneider. Er ist der Vorsitzende des Hechinger Pfadfinderstammes.

Ein Spaziergang wird das ganze nicht

Warum der Name Rosskur? „Das weiß ich auch nicht“, sagt Schneider. „Vielleicht soll das rüberbringen, dass das Event besonders hart ist“, meint er.

Ein Spaziergang wird es auf jeden Fall nicht, was die 300 Teilnehmer am Wochenende erwartet. Punkt 17 Uhr fällt am Samstag der Startschuss für ihre Tour. Exakt 24 Stunden Zeit bleiben, um alle Stationen abzulaufen.

„Dann eine schnelle Dusche“, meint Schneider, „und dann ab zur Siegerehrung und großen Sause am Lagerplatz hinter der Festhalle in Stetten.“

90 Helfer stemmen das Event. Der Hechinger Pfadfinder-Stamm hat den Rahmen gestaltet. Die Stationen werden betreut von Pfadfinder-Stämmen und weiteren Vereinen, darunter der Deutsche Alpenverein, der Jugendclub Stetten und die DLRG Rangendingen.

Es geht um sportliche Höchstleistungen

Was genau die 300 Schatzjäger erwartet? „Das weiß ich selber nicht“, gibt Lukas Schneider zu. Nur so viel kann er verraten: an den Stationen geht es um zeitgeschichtliche Epochen. Man kann den Römern begegnen, ins alte Ägypten reisen oder sich in die 1980er-Jahre beamen lassen. Es gilt, knifflige Rätsel zu lösen oder sportliche Höchstleistungen zu erbringen.

Die Strecke ist 60 Kilometer lang

Damit die Pfadis gut versorgt sind bei der Nachtwanderung, bekommen sie Lunchpakete von den Hechinger Gastgebern mit. An manchen Stationen gibt es auch Zelte oder Hütten für ein kurzes Nickerchen. Nicht jede Gruppe muss die komplette Strecke ablaufen. 60 Kilometer sind schließlich kein Pappenstiel, auch wenn man 24 Stunden Zeit hat.

Wo genau die Strecke lang führt? „Das verraten wir nicht“, sagt Schneider. An jeder Station wird den Teilnehmern immer nur die nächste Station genannt. Damit es keine Staus gibt, wird die Strecke in vier Richtungen gelaufen.

Die Reise durch Zeit und Raum haben sich die Hechinger „selbst eingebrockt“. Letztes Jahr standen sie bei „Asterix und Roverix bei den Dogernern“ auf dem Siegertreppchen. Lukas Schneider lacht: „Die Kunst ist es eigentlich, auf dem zweiten Platz zu landen.“

Zum Rosskur-Motto gibt es auch eine offizielle Rosskur-Playlist. Mit der kann bei Spotify schon mal ein Trip durch Raum und Zeit zumindest gehört werden. Unter den Tracks sind Songs wie „Zeit“ von Rammstein, der „Time Warp“ aus der Rocky Horror Picture Show oder „Yesterday“ von den Beatles.

Die Rosskur ist eine Veranstaltung des Rover-Arbeitskreises des DPSG Diözesanverband Freiburg. „Rover“ sind Pfadfinder, die zwischen 16 und 21 Jahre alt sind. In einer Art Stafette haben sie 24 Stunden Zeit, eine Strecke abzulaufen und die Stationen zu bearbeiten. Dafür vergeben die Betreuer Punkte. Wer die meisten Punkte hat, darf im folgenden Jahr die Rosskur ausrichten.