Spatenstich für ein 1,7-Millionen-Euro-Großprojekt, dass die Hechinger Abfahrt-Nord besser mit dem Gewerbegebiet Nasswasen und dem künftigen Baugebiet Killberg IV verbinden wird. Vertreter von Bund, Land und Stadt sowie am Bau Beteiligte griffen dafür am Dienstag symbolisch zum Werkzeug. Foto: Stopper

Die Spedition Barth ist mit ihrem Neubau auf dem Nasswasen fast fertig. Direkt daneben wird bald die Hechinger Medizintechnikfirma Ewimed groß bauen. Das hat Bürgermeister Philipp Hahn beim Spatenstich-Termin für den Kreisverkehr am Nasswasen erklärt.

Hechingen - Die 1991 von Egon Wiest gegründete Firma Ewimed ist Spezialist für Katheter-Systeme zur Drainage von Körperflüssigkeiten. Hauptsitz ist derzeit in Boll. Auf dem Nasswasen wird sich die Firma deutlich ausweiten, denn der Neubau wird die gesamte Restfläche dort belegen. Bringt Arbeitsplätze und Wohlstand für Hechingen, aber gemeinsam mit der Spedition Bartz und dem künftigen Baugebiet Killberg IV auch zusätzlichen Lastwagen- und Autoverkehr, der irgendwie auf die B27 will.

Womit man bei der Anbindung Hechingen-Nord wäre. Bislang führt diese über ein eigenartiges Sträßlein mit unübersichtlicher Kreuzung auf die Tübinger Straße, die auch ins Gewerbegebiet führt. Diese Straße ist ein Provisorium aus der Entstehungszeit der B 27, die im Lauf der Jahrzehnte einfach so stehen blieb. Künftig werden Fahrzeuge über einen Kreisverkehr auf eine direkte Anbindung an das Gewerbegebiet geleitet.

Diese Lösung sei wesentlich "verkehrssicherer", wie Regierungspräsident Klaus Tappeser im Rahmen des offiziellen ersten Spatenstichs sagte, und hier investierten Bund, Land und Stadt zudem in eine Verkehrslösung, die Schwerlastverkehr und Autos an Kernstädten vorbeiführe.

Das Ganze hat allerdings auch seinen Preis. 1,7 Millionen Euro, von denen Bund und Land 75 Prozent bezahlen. Bis Ende Oktober will die Firma Storz das Projekt beendet haben. Wenn auch mit Einschränkungen wird der Verkehr an dieser Stelle auch während der Bauzeit fließen können.

Gerade auch angesichts der Höhe dieser Investition, "die ja aus Steuergeld bezahlt wird", wies Bürgermeister Philipp Hahn auch auf den Neubau der Spedition Barth hin, deren Lastwagen nach dem offensichtlich bald zu erwartenden Bauende in hoher Zahl die neue Kreuzung nutze werden. Und auch das Medizintechnikunternehmen, das sich daneben ansiedeln wird, profitiert von einer guten Verkehrsanbindung.

Gleichzeitig werden in gar nicht so langer Zeit viele Bewohner in ihre Neubauhäuser- und Wohnungen auf dem Killberg IV einziehen, von denen einige beruflich doch in Richtung Tübingen pendeln dürften. Auch für sie ist diese gut ausgebaut Anschlussstelle ein Fortschritt.

Regierungspräsident Klaus Tappeser erwähnte in seiner Rede zwar auch, dass die Ziele einer ökologisch vertretbareren Verkehrspolitik weiter verfolgt würden. Deshalb werde auch der Ausbau der Regionalstadtbahn vorangetrieben. Aber dennoch sieht er auf absehbare Zeit keine Alternative für den an dieser Stelle bei Hechingen anfallenden Schwerlastverkehr. Und von einer besseren Anbindung des Hechinger Raums an die Region Tübingen profitier am Ende die gesamte Region.