Der Vorschlag der Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH (KLF), die Geriatrische Rehaklinik in Horb entweder schnell zu privatisieren oder zu schließen, sorgt für Unmut. Nun meldet sich auch der Kreisseniorenrat zu Wort.
Sorgt der Kreistag an diesem Montag für das Aus der geriatrischen Reha in Horb? Dieser Vorschlag liegt am Nachmittag auf den Tischen der Kreisräte. Der Vorschlag stammt vom Aufsichtsrat der KLF, der vor wenigen Tagen getagt hat. Vorgeschlagen ist ein enger Zeitplan für eine eventuelle Privatisierung oder Schließung.
Umgehend meldete sich Bernhard Vollmer, Facharzt für Allgemeinmedizin und „Teilzeit“-Arzt an der geriatrischen Reha in Horb, bei unserer Redaktion und kritisierte den Schritt. Die ‘Hau-Ruck-Art‘ des Vorgehens ist beschämend.“ Die Öffentlichkeit in dem Entscheidungsprozess „bewusst außen vor zu lassen“, sei aus Bürgersicht inakzeptabel.
Kreisseniorenrat wurde nicht angehört
Nun meldet sich auch der Kreisseniorenrat zu Wort. Martin Zerrinius, Vorsitzender des Kreisseniorenrats kritisiert, dass dieser Tagesordnungspunkt für Außenstehende nicht vorhersehbar gewesen sei. „Eine Anhörung bzw. Beteiligung von Institutionen oder Vereinen wie dem Kreisseniorenrat fand nicht statt, was ich in meiner Funktion als Vorsitzender des Kreisseniorenrats sehr bedauere.“
In anderen Landkreisen würden die Kreisseniorenräte auch in Fragen der Krankenhauskonzeption durch die Kreisverwaltung frühzeitig eingebunden. Eine Geriatrische Reha werde im Hinblick auf dem demografischen Wandel immer wichtiger, da die Anzahl der auch immer älterwerdenden Menschen größer wird. Somit wächst auch der Bedarf an Betten für eine geriatrische Rehabilitation. Das Horber Haus habe einen guten Ruf, weshalb auch zahlreiche Patienten aus anderen Landkreisen nach Horb zur Reha kommen würden. Wichtig sei aber auch, dass die Bewohner des Landkreises die landkreiseigenen Krankeneinrichtungen nutzen.
Vertagung der Entscheidung gefordert
Zerrinius: „ Eine wohnortnahe Reha-Einrichtung ist gerade für ältere Menschen, die den größten Teil der Schlaganfallpatienten darstellen, wichtig. Eine geriatrische Reha im Kreis Freudenstadt muss erhalten bleiben.“
Der Kreisseniorenrat bittet nun um Vertagung der Entscheidung bis nach der Sommerpause, „um den Vorgang transparent zu machen und allen Beteiligten und Betroffenen Gelegenheit zur Diskussion zu geben“.