Rund 1500 Post-Covid-Patienten wurden inzwischen in der Königsfelder Albert Schweitzer und Baar Klinik behandelt. Die Wirksamkeit des modernen interdisziplinären Reha-Konzepts hat sich wissenschaftlich inzwischen bestätigt. Nun folgte eine noch intensivere fachliche Vernetzung. Foto: Trenkle

Rund 1500 Post-Covid-Patienten wurden bislang in der Albert Schweitzer und Baar Klinik behandelt. Es sollen noch mehr werden.

Atemnot, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, leichte Erschöpfbarkeit und seelische Beschwerden – viele Menschen leiden unter den komplexen Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung und wissen oft nicht, wo sie verlässlich Hilfe erhalten können.

Statt Facharzt-Reisen nun Hilfe aus einer Hand

Bereits früh in der Pandemie unterstützte die Königsfelder Klinik das Schwarzwald-Baar-Klinikum in der Behandlung erkrankter Patienten mit weiterführender Therapie nach deren Aufenthalt auf der Donaueschinger Intensivstation. Dies ist glücklicherweise nicht mehr notwendig. Allerdings entwickelte sich die Klinik mehr und mehr zu einem bundesweiten Anlaufpunkt für Menschen mit Post-Covid-Syndrom. Rund 1500 Patienten konnte so inzwischen geholfen werden.

Nun folgt ein weiterer Schritt: Die große Klinik mit ihren 290 Betten und rund 185 Mitarbeitern wird zu einer der deutschlandweiten Post-Covid-Schwerpunktkliniken im Konzern der Mediclin.

Damit verbunden ist die Fortentwicklung eines schon früh in der Pandemie bislang einzigartigen interdisziplinären Reha-Konzepts, das den vielfältigen Symptomen des Post-Covid-Syndroms Rechnung trägt. Es basiert auf fünf Säulen: zentrales Expertenboard, interdisziplinäre Konsile, standardisierte Diagnostik, gezielte Therapiemodule und wissenschaftliche Begleitung.

Expertenboard ermöglicht schnelle Diagnose

Die Ärzte der Albert Schweitzer / Baar Klinik sind Teil des zentralen Post-Covid-Expertenboards der Mediclin, das regelmäßig tagt. Hier tauschen sie sich fach- und standortübergreifend zu komplexen Post-Covid-Fällen aus, beziehen in Telekonsilen Betroffene direkt mit ein und besprechen weitere Behandlungsschritte.

Je nach Art und Ausprägung der Symptome kommen Mediziner aus der Neurologie, der Inneren Medizin (Pneumologie, Kardiologie, Diabetologie), aus der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie oder der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde zusammen.

„Statt Betroffene an verschiedene Fachärzte weiterzuvermitteln, werden also direkt alle relevanten Experten miteinbezogen. So profitieren die Betroffenen von einer schnellen fachübergreifenden Differentialdiagnostik und einer individuellen, zielgerichteten Therapie“, erklärt Bernd Mössinger, Chefarzt der Fachklinik für Atemwegserkrankungen, Allergien und Schlafmedizin.

In den Post-Covid-Schwerpunktkliniken werden die Daten der Post-Covid-Patienten wissenschaftlich dokumentiert und ausgewertet. Neue Erkenntnisse werden zwischen den Kliniken laufend ausgetauscht. So entwickeln die Fachleute das bestehende Therapiekonzept im Sinne der Patienten kontinuierlich weiter.