Im Rahmen des Programms „101 Schulen“ gibt es an der Burgschule Haiterbach Workshops, bei denen sich schon Grundschüler mit der Mediennutzung und den Fallstricken befassen.
Kostenlose Fledermausbilder sind relevant bei der Internet-Recherche für ein Fledermaus-Referat – ein Hexengebräu mit der Zutat Fledermauskot eher weniger. Mit einem kleinen Test prüft Gabriella Parditka, Medienreferentin der Landesmedienzentrale Baden-Württemberg, das Verständnis der Viertklässler, was beim Suchen im Internet wichtig ist.
„Suchen und finden“ steht bei diesem Workshop im Mittelpunkt. Es ist einer von acht Workshops, den Lehrerin Tatjana Koch im Rahmen des Programms „101 Schulen“ an der Burgschule initiiert hat.
Drittklässler schaffen Stop-Motion-Film
Der Einstieg erfolgte dabei schon in Klasse 3, in der ein Stop-Motion-Film geschaffen wurde. Auch in den Klassen 5 bis 7 gibt es Workshops. Da fließen sie aber in den regulären Medienunterricht ein.
Das Vorwissen der Viertklässler ist unterschiedlich. Es werde auch dadurch bestimmt, wie im Elternhaus der Umgang mit Handy, Computer und Medien geregelt sei, halten Koch und Parditka fest. Einige Eltern würden da klare Regeln setzen, weiß Parditka. Doch sie weiß auch, dass es für Eltern aufgrund der Schnelllebigkeit in der digitalen Welt schwierig ist, Schritt zu halten.
Suchmaschine speziell für Kinder
Die Viertklässler lernen an diesem Vormittag nicht nur, wie sie mit der speziell auf Kinder zugeschnittenen Suchmaschine fragfinn.de beispielsweise Bilder von ihren Lieblingstieren finden können. „Es geht auch um Regeln“, erklärt Tatjana Koch. Und dazu gehört es auch zu wissen, wie sie die möglicherweise urheberrechtlich geschützten Bilder nutzen dürfen – und vor allem, wie nicht.
Die praktische Anwendung im Unterricht wird übrigens folgen, wenn es um die Recherche für eine Referat geht, bei dem ein europäisches Land vorgestellt werden soll.
Am Ende gibt es einen Surfschein
Der Workshop lief am Donnerstagvormittag über drei Schulstunden. Am Ende gab es einen „Surfschein“, der zugleich als Information an die Eltern geht.
Die neuen Medien und die Digitalisierung ist mit ihren möglichen Auswirkungen auf die Schüler auch für die Schule selbst eine Herausforderung. Das bekommt auch Schulsozialarbeiter Nils Dickmann in seiner Tätigkeit zu spüren. So hätten heute Konflikte bei den Schülern ihren Ursprung oft in sozialen Netzwerken, in irgendeinem Post, einer Nachricht. Im Gegensatz zu einem direkten Streit zwischen zwei Schülern auf dem Pausenhof gebe es so nicht immer einen direkten Gegenüber, mit dem man den Konflikt auflösen könne.
Auch Schattenseiten sichtbar
Die Nutzung von Handys sei in einigen Bereichen selbst für Schüler fast erforderlich, sagt Dickmann. So ist beispielsweise das Deutschlandticket seit Anfang 2024 nur noch digital erhältlich.
Doch auch die Schattenseiten sind greifbar. So könne die Nutzung von Handy und Medien Kinder auch schnell überfordern. Eine mögliche Folge zeige sich unter anderem in einer verminderten Konzentrationsfähigkeit.