Burger King hat ein Friedensangebot an McDonald’s gerichtet. Foto: dpa

Burger King hat McDonald’s zum Internationalen Friedenstag am 21. September ein Friedensangebot in Form eines gemeinsamen Burgers gemacht. Der Konkurrent lehnt den Vorschlag ab.

Chicago/Miami - Eine neue Fastfood-Kreation namens McWhopper – gemeinsames Werk der Konkurrenten McDonald’s und Burger King. Ein Burger also, von dem „manche sagten, es werde ihn nie geben. Manche sagen dasselbe über den Weltfrieden“. Es ist eine etwas merkwürdige Analogie, die Burger King in seinem Friedensangebot an McDonald’s zieht.

Und doch gehe es bei dem McWhopper-Vorschlag darum, ein Zeichen für den Weltfrieden zu setzen, schreibt das Unternehmen auf einer eigens eingerichteten Homepage. In einer ganzseitigen Werbung in der New York Times und der Chicago Tribune hat Burger King am Mittwoch McDonald’s zum Gemeinschaftsprojekt Friedensburger aufgerufen: So solle am Internationalen Friedenstag am 21. September in einem Restaurant auf neutralem Boden – nämlich in Atlanta, der Mitte zwischen den beiden Firmensitzen in Chicago und Miami – der McWhopper verkauft werden. Mit ihm werde die „Waffenruhe im so genannten Burgerkrieg“ besiegelt, dementsprechend bestehe er aus jeweils sechs Zutaten des Big Mac beziehungsweise Whopper.

Einnahmen sollen einem guten Zweck dienen

Passend zum Thema des diesjährigen Weltfriedenstags „Mit wem willst du Frieden schließen?“ schlägt Burger King außerdem vor, dass die Gäste auf ihrem Tablett festhalten, mit wem sie einen Streit beilegen möchten. Die Einnahmen aus dem McWhopper-Verkauf sollen der Fastfood-Kette zufolge der Non-Profit-Organisation Peace One Day zu Gute kommen. Deren Gründer, Jeremy Gilley, begrüßte die Idee.

Weniger begeistert äußerte sich hingegen Konkurrent McDonald’s, der den Friedens-Whopper ablehnte. Schließlich handele es sich um ein „freundschaftliches, geschäftliches Wettbewerbsverhältnis“ zwischen den beiden Fastfood-Ketten, das nicht mit den „Umständen von echtem Schmerz und Leiden im Krieg“ vergleichbar sei.

In den Sozialen Netzwerken facebook und twitter hagelte es Kritik für beide Seiten. „Ich finde die Idee gut, McDonald’s bricht sich sicher keinen Zacken aus der Krone, wenn sie einwilligen“, schrieb ein User, noch bevor McDonald’s seine Entscheidung bekannt gab.

Geschickte Strategie

Andere betrachten die Aktion jedoch als geschickte Strategie: „Die Idee ist nett, ist aber letztendlich auch nur Aufmerksamkeitshascherei und das Hochziehen am erfolgreichen Wettbewerber“, meint einer.

Der offene Brief von Burger King wird aber auch als offene Provokation aufgefasst: „Das ist kein Friedensangebot, sondern eine Kriegserklärung seitens Burger King. Der Konzern will sich als Initiator der Aktion zeigen und lässt McDonald’s blöd dastehen. Hätte es Burger King ernst gemeint, hätte man das intern mit McDonald’s besprochen. Egal wie die Reaktion von McDonald’s ausgefallen wäre, sie wären der Verlierer gewesen“, äußert sich ein Facebook-Nutzer. „Ich halte den offenen Brief von Burger King für überzogen, jede andere Kooperation wird auch nicht über die Öffentlichkeit abgewickelt“, pflichtet ein anderer bei.

Etwas Größeres unternehmen

McDonald’s verzichtet in seiner Antwort an den Konkurrenten nicht auf einen Seitenhieb: „Ein einfacher Anruf tut es beim nächsten mal auch.“ Dass es sich bei dem medienwirksamen Angebot nur um einen Marketing-Gag handele, weist Burger King zurück. Man wolle mit der Aktion auf den Internationalen Friedenstag aufmerksam machen.

Auf sich beruhen lassen kann McDonald’s das vermeintliche Friedensangebot aber scheinbar doch nicht und schreibt an Burger King gewandt: „Wir denken, unsere zwei Marken könnten etwas Größeres unternehmen, um etwas zu verändern.“ Was genau das sein könnte, bleibt allerdings im Dunkeln. Auf die enttäuschten Facebook-Posts von Usern hin stellt McDonald’s Deutschland “ größere Aktionen, die möglicherweise in Planung seien“ in Aussicht: „Hier in Deutschland hätten wir von dem McWhopper, den es ausschließlich in Atlanta hätte geben sollen, eh nichts gehabt. Einfach mal abwarten, vielleicht sind da ja ‚bigger things in the making‘“, heißt es.