Dirk und Elena Baur können sich den Bau eines Mehrfamilienhauses mit einer Baugemeinschaft vorstellen. Bei der Maute-Messe stellten sie ihre Idee vor. Foto: Kauffmann

Lange wurde mit Blick auf das Maute-Areal von Baugemeinschaften gesprochen, inzwischen suchen die ersten Bauwilligen nach Mitstreitern, mit denen sie eine zunächst lose Interessengemeinschaft bilden können.

Dirk und Elena Baur aus Thanheim haben es gewagt: Sie suchen nach Interessenten, mit denen sie ein Mehrfamilienhaus auf dem neuen Maute-Areal errichten können. Damit sind sie etwas wie Pioniere, denn die beiden sind die ersten Privatleute, die öffentlich äußern, dass sie ein solches Projekt realisieren wollen.

Bei der Maute-Messe am Samstag hatten sie die perfekte Plattform, für ihre Idee zu werben: Dirk Baur spricht bei der Veranstaltung zu Baugemeinschaften von einem „altersgerechten Wohlfühlhaus“. Jahrelang seien er und seine Frau an der Maute-Brache vorbeigefahren und ja, es geht ihnen ein Stück weit auch darum, die Erneuerung selbst mitzugestalten.

Hochwertig, aber kein Luxus

Was haben sie vor? Es soll, so die Idee, ein Haus sein, in dem man sich auch im Alter wohl fühlt. Das Haus soll den Bewohnern auch Rückzugsmöglichkeiten bieten, barrierefrei sein und aktuellen Energiestandards entsprechen. Sie könnten sich ein Gebäude aus Holz und mit viel Glas vorstellen, möglicherweise mit sechs Wohneinheiten.

Die Maute-Messe bot viel Gelegenheit für informative Gespräche. Foto: Kauffmann

So sind zumindest die ersten Überlegungen. Nun suchen Dirk und Elena Baur Mitstreiter, mit denen sie die ersten Vorstellungen, die im Raum stehen, konkretisieren und weiter diskutieren können. Wichtig ist ihnen, dass das Haus „hochwertig“ wird, es muss kein Luxus sein, aber die Bausubstanz darf durchaus ein gewisses Niveau haben.

Alternativmarkt zu Balingen

Gelingt das Vorhaben schnell genug, könnten sie bereits am Vergabeverfahren für den nördlichen Bereich des Maute-Areals teilnehmen, das schon in einigen Wochen startet. Allen anderen bot die Maute-Messe viel Gelegenheit zur Information und zum Austausch. Öffentlich vorgestellt haben sich mehrere Architekten und Bauträger, die das Bauen in verschiedensten Formen anbieten.

Besucher informieren sich bei den Ausstellern. Foto: Kauffmann

Dass Bisingen Potenzial für das Thema Wohnraum bietet, klingt bei allen Firmenvertretern durch, die vor Ort waren. Ulrich Haigis von der Volksbank Hohenzollern-Balingen, ein erfahrener Immobilienexperten für die Region, spricht etwa von Bisingen als gefragter „Alternativmarkt“ zu Balingen. Schon die geografische Lage macht die Kirchspielgemeinde attraktiv zum Wohnen.

In den Startlöchern, wenn der Markt anzieht

Allerdings sind auch in Bisingen die aktuellen Entwicklungen im Hinblick auf steigende Bauzinsen und stagnierende Preise für Gebrauchtimmobilien zu beobachten. Wie Bürgermeister Roman Waizenegger bereits bei vergangenen Veranstaltungen sagte, wolle man den eingeschlagenen Weg trotz allem weitergehen. „Es kommt drauf an, wann der Markt anzieht. Wenn es so weit ist, muss man parat stehen“, so Waizenegger am Samstag, schließlich folgt auf jedes Tief auch wieder ein Hoch.

Ein Bild vom Maute-Areal der Zukunft

Die Besucher, die zur Maute-Messe gekommen waren, nahmen das Angebot interessiert wahr. Informieren konnten sie sich über quasi alle möglichen Formen, ein Wohngebäude zu bauen, von der Genossenschaft bis hin zu Baugemeinschaften, auch in der Region namhafte Immobilienentwickler waren vertreten.

Auf einer Landkarte können Besucher sehen wie das künftige Maute-Areal bebaut werden soll. Foto: Kauffmann

Im Foyer konnten sich die Besucher mit einer Landkarte mit Papierhäusern ein sprichwörtliches Bild vom künftigen Maute-Areal machen – und vielleicht sogar vom künftigen Wohntraum.

Maute-Projekt

Kontakt
Wer sich vorstellen könnte, zusammen mit Dirk und Elena Baur zunächst eine lose Interessengemeinschaft zu bilden, kann sich an Anna Heizmann von der Stadtentwicklungsgesellschaft wenden, die das Bisinger Maute-Projekt begleitet. Sie kann den Kontakt vermitteln. Zu erreichen ist sie unter Telefon 0711/21068 233 oder per E-Mail an anna.heizmann@steg.de.