Käthe und Karl-Eugen Kächele – Ute Landenberger und Michael Willkommen – sind ein Traumpaar, auch als Köche. Foto: Katja Weiger-Schick

Die Kächeles und die schwäbische Lieblingsküche – wenn das nicht passt wie Wochenend und Kehrwoch! Das Vorzeige-Ehepaar war Samstag am in kulinarischer Mission in Ebingen.

Jetzt kochen sie auch noch: 20 Bühnenehejahre haben Käthe und Karl-Eugen Kächele hinter sich, und ihre Beziehung ist so fest und unverbrüchlich wie die von Echtholzparkett und daran festklebendem „Breschtlings-Gsälzbrot“.

 

Die beiden sind bekannt dafür, dass sie sich immer etwas Neues einfallen lassen. Beim „Maultaschen-Comedy-Event“ bereiten sie im Foyer der Festhalle mit ihrem Publikum des Schwabens liebste Speise zu. Auf dem Weg zum Mauldäschle wird geschnitten, gerollt, gerührt, gekocht und geknetet. Und natürlich viel gelacht.

Beim Falten der Maultaschen ist Sorgfalt gefragt. Foto: Weiger-Schick

Maultaschen isst der geneigte Schwabe gern in einer würzigen Fleischbrühe, gebraten und g’schmälzt aus der Pfanne. Gewagt-modern, psst, auch mit Tomatensauce und mit Käse überbacken sollen sie ein Hochgenuss sein, doch Käthe und Karl-Eugen, im wirklichen Leben Ute Landenberger und Michael Willkommen, entscheiden sich als schwäbisches Vorzeige-Ehepaar und preisgekrönte Dialekt-Botschafter natürlich für die klassische, gekochte Variante.

Dem Publikum macht das Helfen sichtlich Spaß – dabei können alle etwas lernen. Foto: Weiger-Schick

Den beiden assistiert dabei ihr Team von „Herr-Kächele-Maultaschen“. Zutaten? Brät, feine Zwiebelwürfel, ein wenig Spinat, duftender Liebstöckel, Gewürze, Eier, gewolfter Speck. Das alles wird vermischt und gründlich durchgeknetet; danach wird die Masse in einen Teigmantel gehüllt.

Ein Gast in tragender Funktion Foto: Weiger-Schick

Feinsäuberlich stehen die Zutaten vorbereitet auf den Tischen im Foyer der Festhalle. Die ersten „Töpflesgucker“ treten in Aktion. „Wenn’s des dahoim auch bloß gäb,“, frohlockt eine euphorisierte Besucherin und lupft beherzt die Deckel. „Älles stoht scho bereit, grad wia beim Fernsehkoch!“

Die Kächeles bitten zum Schnippeln

Doch ganz so einfach bleibt es nicht. Die Herren der Schöpfung werden zum Zwiebelschneiden zitiert, denn die gibt es bei Kächeles nur am Stück. Käthe und Karl-Eugen gehen durch die Reihen, geben kleine Tipps oder fragen fürsorglich nach: „Du kochsch dahoim selta, hä?“

Den Gästen schmeckt’s. Foto: Weiger-Schick

Ute und Michael sind im echten Leben passionierte Köche, das merkt man sofort. Spaß und Jux kommen dennoch nicht zu kurz. Käthe erzählt von den Vorruhestandsfantasien, die den werten Gatten so auf dem Sofa beschleichen. Karl-Eugens Besen, berichtet wiederum er, ist von 8 bis 14 Uhr im „Gschäft“. Zwischendrin erhält das werkelnde Publikum sogar einen echten Servicetipp: Zwei Tropfen Sekundenkleber auf dem Labello, grinst Karl-Eugen hinterlistig, wirkten wahre Wunder – vor allem dann, wenn man Ruhe brauche. Am Ende weiß keiner mehr so genau, warum die Tränen fließen. Von den Zwiebeln? Oder von den Gags?

Alle helfen mit. Foto: Weiger-Schick

Spielt keine Rolle, denn auch kulinarisch geht es Schlag auf Schlag. „Alles rein in die Schüssel“, lautet die nächste Anweisung. Ein Ei wird getrennt: Das Eiweiß fungiert als „Klebstoff“ für die Maultaschen. Der lange Teigfladen wird auf allen Tischen ausgerollt, die Brätmasse sorgfältig verteilt. Die Mega-Maultasche wird anschließend in drei oder vier Finger breite Stücke geschnitten. Ab in die Brühe!

Wie das Foyer der Festhalle zur Großküche wird... Foto: Weiger-Schick

Es duftet verheißungsvoll. Mehr braucht es nicht für den Einzug ins kulinarische „Herrgotts-Bscheißerle-Himmelreich“. Oder vielleicht doch? Zügig schweben große Schüsseln mit Kartoffelsalat ein – und nach all der Geschäftigkeit kehrt Ruhe ein. Gefräßige? Nein, genüssliche! Als die Gäste gegangen sind, räumt das Team auf. Die Kächeles packen mit an. Eben wie daheim.