Beim Parkplatz Mehrzweckhalle Winzeln stapelt sich das Trockenholz.Foto: Moosmann Foto: Schwarzwälder Bote

Försterei: Gefällte Baumstämme stapeln sich am Wegrand / Maßnahme gegen Borkenkäfer

Manch einer wird sich bei einem Spaziergang durch den Wald am Staffelbach in Fluorn-Winzeln über die großen Stammholzpolder an Weißtannenholz und Restholz am Wegrand wundern. Revierförster Jörg Fehrenbacher erklärt auf Nachfrage, was es mit dem vielen Holz auf sich hat.

Fluorn-Winzeln. Manch einer wird sich bei einem Spaziergang durch den Wald am Staffelbach über die großen Stammholzpolder an Weißtannenholz und Restholz am Wegrand wundern. Doch auf Nachfrage erklärt Revierförster Jörg Fehrenbacher, dass in der Abteilung 1 im Staffelbach, bei den älteren Bürgern auch als Schatzkammer des Winzelner Waldes bekannt, der Bestand an Weißtannen so groß ist, dass der Einschlag fast gar nicht auffällt. Ein Vorteil sei zudem, dass das Unterholz dadurch Licht bekomme.

Das am Wegrand lagernde Stammholz, erworben von den Sägewerken Stritt und Finkbeiner, werde laufend abgefahren, das Klotzholz, im Sprachgebrauch "Arschmöckel" genannt, an die Bürger als Brennholz verkauft. Das Stammholzpolder beim Parkplatz der Mehrzweckhalle Winzeln mit insgesamt 216,73 Festmetern und 183 Stück, wurde vom Sägewerk Echtle aus Nordrach, erworben.

Da das Sägewerk momentan keine Möglichkeit hat, das Holz abzufahren, wurde es nun bei der Mehrzweckhalle zwischengelagert. Der Hauptgrund dafür ist, dass das Holz in der Nähe des Staffelbaches nicht mit Pestiziden gegen den Ambrosiakäfer gespritzt werden darf. Der Ambrosiakäfer ist eine Unterart des Borkenkäfers, der seine Brutsysteme im Holz der Wirtsbäume anlegt. Deshalb wird er den Holzbrütern zugerechnet.

Besiedelt wird vorzugsweise Holz mit Rinde, allerdings kann auch entrindetes Material befallen werden, wenn es die für die Käfer richtige Feuchtigkeit besitzt. Sie bohren ein Gangsystem in das Holz, in das sie die Eier legen. In diesen Gängen züchten sie einen Ambrosiapilz. Die Larven ernähren sich von den Pilz-Strängen.

Durch das Bohren und das Einbringen der Ambrosiapilze, werden im Holz Schäden angerichtet, die jedoch nur von Bedeutung sind, wenn das Holz lange Zeit unbearbeitet lagert. Auch später geschlagenes Holz kann befallen werden, wenn dessen Feuchtigkeit stimmt und in der Nähe bereits besiedeltes Holz vorhanden ist.

Die Fraßgänge sind ein Grund, warum hochwertiges Schnittholz nur noch als minderwertige Ware abgesetzt werden kann. Ausgetrocknetes und behandeltes Holz wird nicht besiedelt. Revierförster Fehrenbacher stellt klar, dass der Trockenlagerplatz bei der Halle aus Wald- und Gewässerschutzgründen nicht betreten werden darf.