Den Wegfall der Maskenpflicht an Schulen bezeichnet der Präsident des Deutschen Lehrerverbands als „viel zu früh“. (Symbolfoto) Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Heinz-Peter Meidinger, der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, übt Kritik am Wegfall der Maskenpflicht an Schulen. Aufrufe zum freiwilligen Tragen von Masken an Schulen seien nicht überzeugend.

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, hat den Wegfall der Maskenpflicht an Schulen als „viel zu früh“ kritisiert. Angesichts der hohen Corona-Inzidenzen sei ein Verzicht auf Masken in geschlossenen Räumen, in denen oft 30 Schüler dicht an dicht nebeneinander säßen, völlig verkehrt, sagte Meidinger dem Bayerischen Rundfunk (BR) am Freitagmorgen. „Wir sehen ja jetzt schon, dass die Aufhebung der Maskenpflicht an Grundschulen in Bayern zu einem deutlichen Anstieg der Inzidenzen in der Altersgruppe der Sechs- bis Elfjährigen geführt hat“, erklärte der Lehrerverbands-Präsident.

Aufrufe zum freiwilligen Maskentragen nicht überzeugend

Aufrufe zum freiwilligen Maskentragen an Schulen seien nicht überzeugend: „Ich glaube, dass sich da die Politik einen schlanken Fuß macht, aus der Verantwortung stiehlt. Sie überlässt das jetzt sozusagen freiwillig den Einzelnen.“

Es wäre das Gebot der Stunde gewesen, auf besonders gefährdete Gruppen noch länger Rücksicht zu nehmen und bis Ostern oder „gegebenenfalls in einer Beobachtungsphase danach die Masken beizubehalten“, unterstrich der Verbandschef.

Zum Wochenende werden die bundesweiten Corona-Schutzmaßnahmen weitgehend aufgehoben. Das neue Infektionsschutzgesetz sieht nur noch Basisschutzmaßnahmen gegen das Virus vor, in vielen Bereichen nicht einmal mehr eine Maskenpflicht. Die Länder können aber für ihr Land oder einzelne Landkreise schärfere Maßnahmen anordnen, wenn eine Überlastung des Gesundheitssystems droht.