Winfried Kretschmann und Susanne Eisenmann fordern Rücktritte im Zuge der Maskenaffäre. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Ministerpräsident Winfried Kretschmann und CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann haben sich im Fall der Maskenaffäre um Georg Nüßlein und Nikolas Löbel klar positioniert.

Stuttgart - Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die Unions-Abgeordneten Georg Nüßlein und Nikolas Löbel wegen der Maskenaffäre zum sofortigen Rücktritt aufgefordert. Der entstandene Schaden sei enorm, sagte er im Gespräch mit „SWR1“ am Montag. Das werde schon in normalen Zeiten als schlimm empfunden. Aber sich in einer schweren Krise zu bereichern, verursache einen „enormen Vertrauensverlust“ der Politik. Nüßlein und Löbel müssten sofort zurücktreten, sagte Kretschmann. „Keine Frage.“

Die Bundestagsabgeordneten Georg Nüßlein (CSU) und Nikolas Löbel (CDU) sollen Provisionen in sechsstelliger Höhe für die Vermittlung von Masken-Geschäften kassiert haben. Beide haben ihren Austritt aus der Unionsfraktion erklärt, wollen ihr Mandat aber behalten, obwohl Partei- und Fraktionsführung den Rückzug verlangen.

Auch Eisenmann äußert sich

Auch CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann hat Nüßlein und Löbel in der Maskenaffäre zur umgehenden Rückgabe ihrer Bundestagsmandate aufgefordert. „Mir geht es darum, dass die Konsequenzen gezogen werden für so ein Handeln - nicht nur eingeräumt wird, dass man vielleicht einen Fehler gemacht habe“, sagte sie im Interview mit der Bayern-2-„Radiowelt“. „Und das heißt, das Mandat sofort zurückzugeben und nicht noch bis Ende August daran zu verdienen. Das finde ich absolut daneben.“

Die Affäre bringt die Union im Südwesten eine Woche vor der Landtagswahl in Bedrängnis. Zu den schlechten Umfragewerten kurz vor der Wahl für die CDU in Baden-Württemberg sagte Eisenmann: „Um ein Fußballbild zu benutzen: „Das Spiel ist um, wenn der Schiedsrichter abpfeift. Deshalb warten wir ab, wie die Wähler und Wählerinnen entscheiden.“