Der Lackieranlagenspezialist profitiert vom Autoboom in den Wachstumsmärkten - vor allem in China.

Bietigheim-Bissingen - Der Anlagen- und Maschinenbauer Dürr blickt auf das beste Jahr seiner Geschichte. Vor allem die glänzenden Geschäfte mit der Automobilindustrie in China trieben 2011 den Umsatz des SDax-Unternehmens auf 1,9 Milliarden Euro - das ist ein Plus von 50 Prozent. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) verdreifachte sich beinahe und lag bei 105 Millionen Euro, wie das Unternehmen aus Bietigheim-Bissingen (Kreis Ludwigsburg) am Montag mitteilte.

Dürr übertraf seine Prognose klar

Auch die für die Zukunft wichtigen Kennziffern Auftragseingang (2,68 Milliarden Euro, plus 63 Prozent) und Auftragsbestand (2,1 Milliarden Euro, plus 55 Prozent) erreichten 2011 neue Bestmarken. Damit übertraf Dürr seine Prognose klar. Den Überschuss will das Unternehmen erst mit den endgültigen Zahlen am 21. Februar nennen. Vorstandschef Ralf Dieter hatte der Nachrichtenagentur dpa schon Ende November gesagt, dass Dürr unter dem Strich mindestens 50 Millionen Euro verbuchen werde - nach 7 Millionen Euro 2010.

Bei Dürr arbeiten weltweit 7000 Menschen

Bei Dürr arbeiten weltweit etwa 7000 Menschen. Das Unternehmen erklärt den Erfolg so: „Der außergewöhnlich hohe Auftragseingang resultierte vor allem aus dem Kapazitätsaufbau der Automobilindustrie in China und anderen Emerging Markets (Wachstumsmärkten).“ Dürr ist Weltmarktführer bei Autolackieranlagen - und hat als solcher in Asiens Riesenreich bestens zu tun. Von den etwa 17,5 Millionen Autos aus der chinesischen Produktionskapazität gehen aktuell 13 Millionen durch die Lackieranlagen des deutschen Branchenprimus, der dort seit 1985 aktiv ist.

Zudem profitierte Dürr im vergangenen Jahr davon, dass Kunden in der Krise der Jahre 2008 und 2009 etliche Projekte auf die lange Bank geschoben hatten und diesen Investitionsstau 2011 auflösten. Außer seinen Lackierstraßen baut Dürr auch noch Auswuchtanlagen etwa für Turbinen sowie Reinigungs- und Filtermaschinen, die beispielsweise bei der Herstellung von Motoren- und Getriebeteilen gebraucht werden.