Kochen ist immer mit Mühe und Zeit verbunden, auch in Fastenzeit, wenn einem die Rezeptideen ausgehen. Die Fernsehköche Martina und Moritz zeigen uns mit einigen Tipps, dass es auch schnell, leicht und vor allem gesund gehen kann.
In ihrer großen authentischen Küche in ihrem idyllischen Haus in Sulz-Hopfau, in der die beiden Fernsehköche Martina Meuth und Bernd „Moritz“ Neuner-Duttenhofer die ersten zehn Jahren ihre Fernsehshow „Kochen mit Martina und Moritz“ gedreht haben, wird deutlich, dass die Liebe zum Kochen für die beiden noch immer im Vordergrund steht.
Der erste Schritt zum Fasten sei: die Zeit aufzuwenden, um selbst zu kochen, sagt Martina. „Kochen und den Haushalt zu führen ist verpönt geworden“, meint sie etwas enttäuscht. Damit seien aber auch die guten und schönen Seiten des Kochens verloren gegangen.
„Das Problem ist, das heutzutage alles schnell gehen muss“, bestätigt Moritz. „Für’s Kochen nimmt sich kaum einer Zeit.“ Dabei sei es nicht unbedingt zeitaufwendig, verraten uns die beiden, als sie uns die Zubereitungsart für regionale und saisonale Produkte beschreiben, die sich gut für die Fastenzeit eignen würden.
Gedünstete Lauchstücke mit Kartoffeln
Frischer Spinat stehe auf der Liste ganz oben, meint Martina. Auch Lauch eigne sich derzeit wunderbar. „Man muss ihn fingerlange Stücke schneiden“, veranschaulicht sie, indem sie die optimale Länge der Lauchstücke an ihren Finger anzeigt.
In nur wenig Salzwasser solle der Lauch gedünstet werden und ein paar glasig gebratene Zwiebeln dazu. Dünsten könne man auf diese Weise auch Karotten, „bis sie schmelzend sind“, erläutert Martina und leckt sich schon die Lippen.
Um die Mahlzeit komplett zu machen, empfehlen die beiden Gourmets wieder einmal Pellkartoffeln, denn diese würden einfach zu so vielen Gerichten passen. Dazu noch ein Löffelchen Öl oder Butter und schon habe man ein gesundes und leckeres Essen.
Erste Kräuter im Frühling
Mit dem Frühling kämen nur auch die ersten Kräuter, auf die sie sich besonders freuen. Eines davon sei der Schnittlauch, vielen nähmen ihn nur, um ihren Gerichten etwas Pep zu verleihen, aber dabei unterschätzen sie ihn gewaltig.
Bei Martina und Moritz landet er nämlich auch als „Schnittlauchsalat“ auf dem Tisch. Etwas verwundert fragen wir nach: „Nur Schnittlauch?“ „Ja, nur Schnittlauch“, bestätigt uns Martina mit einem Lachen. Etwas Öl und Essig dran und dann noch ein hartgekochtes Ei daruntermischen und schon sei der Salat fertig. „Dazu passen ebenfalls Pellkartoffeln“, meint Moritz schmunzelnd.
Auch der Löwenzahn sei gerade wunderbar, mit vielen jungen Blättern, erklärt uns der Koch. „Man muss ihn mit viel Wurzel stechen, und diese dann säubern, dann kann man die Wurzeln auch mitessen.“
Man müsse auf sauberen Wiesen danach suchen, die nicht als Weidefläche oder Hundewiese genutzt werden. „Und möglichst weitab von befahrenen Straßen“, rät Martina. „Löwenzahn steckt voller Bitterstoffe, diese sind aber gut für die Verdauung.“
Rezept für den Löwenzahnsalat
Für vier bis sechs Personen braucht man eine Schüssel voller Löwenzahn, 100 Gramm Speck in nicht zu dünnen Scheiben, zwei Scheiben Bauernbrot oder – wer hätte es gedacht – zwei bis drei Pellkartoffeln. Dazu kommen drei bis vier Esslöffel Olivenöl, ein Teelöffel scharfer Senf, drei bis vier Esslöffel milder Essig, Salz, Pfeffer, vier bis sechs frische Eier und zur Dekoration etwas Schnittlauch.
Den Löwenzahn muss man sorgfältig putzen und mehrmals waschen, dabei gründlich verlesen und alles Welke oder Gelbe entfernen. Die Pflänzchen durch die Wurzel hindurch halbieren oder sogar vierteln. Gründlich waschen und gut abtropfen lassen.
Den Speck in feine Streifen oder kleine Würfel schneiden. Das Brot oder die Kartoffeln ebenfalls klein schneiden. Zuerst den Speck mit einem Löffel Öl in eine Pfanne geben, und auf mittlerer Hitze ausbraten, die Brot- oder Kartoffelwürfel mitbraten, bis sie knusprig sind, dabei salzen und pfeffern.
Marinade aus Salz, Pfeffer und Essig
Am Ende ein bis zwei Löffel Olivenöl angießen und aufrauschen lassen und sofort über den Löwenzahn schütten. Die Pflänzchen sollten vorher in einer Salatschüssel schon mal in einer Marinade aus ein wenig Salz, etwas Pfeffer und zwei bis drei Esslöffeln Essig umgewendet sein.
Wenn jetzt der heiße Speck mitsamt dem Öl darüber gegossen wird, zischt es regelrecht und die störrischen Blätter werden durch die Hitze weich. Rasch und gründlich mischen und nun noch einen letzten Löffel frisches Öl darüber geben. Auf die Teller verteilen. Jeweils ein pochiertes Ei obenauf setzen und mit Schnittlauchröllchen bestreuen.
Wie wird ein Ei pochiert?
Doch wer noch nie ein Ei pochiert hat, muss sich keine Sorgen machen. „Eier pochieren ist viel einfacher als man denkt,“ meint Martina und stellt uns auch hier ihr Rezept zur Verfügung. Allerdings könne man sie nur nacheinander pochieren, nicht alle auf einmal.
In einem Kasserolle-Topf mit Stiel eine Handbreit Wasser aufsetzen, zwei Esslöffel Essig zufügen. Kein Salz, sonst wird das Eiweiß hart. Sobald das Wasser kocht, mit dem Kochlöffel heftig aufrühren, so dass in der Mitte ein Strudel entsteht. Ein Ei in eine Tasse aufschlagen und von dort in das Zentrum des Strudels gleiten lassen. Drei Minuten ziehen lassen, damit das Eigelb flüssig bleibt.
Wer keine Lust hat, es mit den pochierten Eiern zu versuchen, könne auch einfach hartgekochte Ostereier nehmen, passend zum kommenden Fest, meinen Martina und Moritz.