Seit Beginn des Schuljahrs ist Volker Offenhäuser Rektor am Martin-Gebert-Gymnasium, an dessen Türe er hier steht. Foto: Florian Ganswind/Archiv

Zum Martin-Gebert-Gymnasium kamen am Donnerstag,19.Oktober, Feuerwehr- und Rettungskräfte. Verdacht: ausgetretenes Gas. Einige Schüler klagten über Schwindelgefühle. Die Feuerwehr konnte jedoch kein Gas nachweisen. Schulleiter Volker Offenhäuser äußert sich dazu.

Schulleiter Volker Offenhäuser spricht über den Gasalarm am Martin-Gerbert-Gymnasium und die Gefahr von einem Gasaustritt an seiner Schule.

 

Woher kam der Verdacht auf einen „unklaren Gasaustritt“ an Ihrer Schule?

Sehr wenige Schüler in einer Klasse klagten nacheinander über „Schwindelgefühle/Unwohlsein“. Die Schüler wurden von erfahrenen Personen versorgt. Im Rahmen dieser Maßnahme wurde auch der Rettungsdienst eingeschaltet. Da die Ursache für das Unwohlsein zu diesem Zeitpunkt nicht klar und die Klasse im Biologieraum war, wurde aus Sicherheitsgründen von der integrierten Leitstelle die Feuerwehr eingeschaltet. Ebenfalls wurde die Schule geräumt.

Wie ist der Gaseinsatz am Gymnasium in den Fachräumen der Chemie und Biologie gesichert?

Der Gaseinsatz entspricht selbstverständlich den an Schulen geltenden Sicherheitsbestimmungen.

In welchen Räumen testete die Feuerwehr nach Gas?

Die Messung fand, beginnend im Außenbereich, im betroffenen Fachraum und dem an grenzenden Gebiet statt. Gas konnte keins festgestellt werden.

Wie viele Schüler klagten über Übelkeit?

Nachdem eine Person über Übelkeit klagte, folgten weitere Schüler mit ähnlichen Symptomen. Diese wurden vorsorglich von Rettungskräften ins Krankenhaus gebracht. Soweit ich weiß, sind alle am selben Tag wieder entlassen worden.

Wissen Sie mittlerweile die Ursache für die Beschwerden der Schüler?

Eine Information des Krankenhauses liegt uns nicht vor. Ein Gasaustritt kann laut Feuerwehr definitiv ausgeschlossen werden.

Gab es zuletzt an Ihrer Schule vermehrt Schüler mit Magen-Darm-Infekt? Könnten die Beschwerden der Schüler darauf zurückzuführen sein?

Bei circa 600 Schülerinnen und Schülern sind Magen-Darm-Infekte nicht auszuschließen. Die Ursache für Krankheitsfälle müssen uns die Eltern nicht mitteilen.

In Schulen in der Umgebung – in Nagold und auf dem Hohenberg – gab es in den vergangenen Wochen ebenfalls Gasalarm. Dort erhärtete sich der Verdacht auf Gas in Schulräumen. Haben Sie eine Antwort auf Ängste von Schülern und Eltern vor solchen Vorfällen?

Im Krisenteam werden in Absprache mit den Rettungsdiensten vor Ort – zum Beispiel der Feuerwehr – die Maßnahmen für verschiedene Ereignisse regelmäßig besprochen. Für Alarmfälle gibt es ein entsprechendes und erprobtes Vorgehen. An der Schule werden auch Probealarme – angekündigte und unangekündigte – durchgeführt. Die Stadt als Schulträger hat jüngstens umfangreiche Investitionen in den Brandschutz der Schule vorgenommen. Auch weiterhin hat der (Brand)schutz der Schule hohe Priorität für die Stadt. An der zügigen und vollständigen Evakuierung der Schule hat sich gezeigt, dass die entsprechenden Maßnahmen richtig eingesetzt wurden. Momentan arbeiten wir auch – zusammen mit den anderen Schulen und dem Schulträger – an der Umsetzung eines „Aktionstag zum Katastrophenschutz“, der von Seiten des Landes vorgesehen ist und an dem auch die verschiedenen Blaulichtorganisationen vor Ort beteiligt sind.

Naturwissenschaftliche Gasexperimente an der Gemeinschaftsschule

Umgangsweise
Götz Peter, Rektor der Gemeinschaftsschule in Horb, erklärt die Sicherheitsvorkehrungen beim Hantieren mit Gas in naturwissenschaftlichen Fachräumen. Die Gashähne, die sich direkt an den Tischen der Schüler befinden, muss ein Lehrer erst über einen Hauptschalter am Pult freigeben, der wiederum mit einem Schloss gesichert ist. Außerdem gebe es an der Gemeinschaftsschule noch Brenner mit einer auswechselbaren Gaskartusche. Experimente mit Helium
„Diese Brenner sind im Vorbereitungsraum eingeschlossen, welchen man nur mit unserem codierten Schlüssel öffnen kann“, sagt Peter. Chemie-Lehrerin Gisela Traub sagt, sie gebe die Bunsenbrenner nur direkt vor Beginn eines Experiments heraus: „Direkt nach Ende des Experiments sammle ich sie ein und überprüfe, ob sie alle zugedreht sind.“ In seinem Unterricht benutze er in der Regel nur das nicht brennbare Gas Helium und dabei stehe er direkt daneben, sagt Physiklehrer Hans Braun: „Des Weiteren besteht eine Seite das Raumes quasi nur aus Fenstern. Somit ist das Belüften kein Problem. Auch haben wir einen raumeigenen Dampfabzug.“