Die Bergmannsparade gibt es zumindest im Internet als Video zu erleben. Foto: Buck

Die Mühen haben sich gelohnt. Die Stollengemeinschaft Neubulach hat eine virtuelle Bergparade zusammengeschnitten, um trotz Corona-Absage den Bergmannstag nach Neubulach zu holen. Doch damit ist noch nicht Schluss.

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Neubulach - Eigentlich sollte Neubulach dieser Tage beben. Fünf mächtige Kanonen feuern ihre Salutschüsse in den Himmel über der Bergwerksstadt. Die altehrwürdige Stadtmauer erzittert. Nachdem die Schüsse verhallt sind, setzt bergmännische Marschmusik ein, die Karawane aus rund 1000 Bergmännern setzt sich in Bewegung und zieht durch die ehemalige Bergwerksstadt.

Das Problem an diesem doch so schönen und szenischen Absatz ist das einleitende Wörtchen "eigentlich". Denn wegen der Corona-Pandemie samt Grundrechtseinschränkungen zur Bekämpfung fand der Baden-Württembergische Bergmannstag bereits im Jahr 2020 nicht statt. Auch die Verschiebung auf Juni 2021 brachte kein Glück – daran änderte auch der bekannte Bergbau-Ausruf "Glück Auf!" nichts.

Die Corona-Krise vereitelte also auch in diesem Jahr die groß geplante Parade. Ein ganzes Wochenende mit Bandauftritt, bergmännischem Zapfenstreich und eben der Bergmannsparade war geplant. Ein Festival für Bergbau-Fans, wenn man so will. Freilich passend in der ehemaligen Silberbergwerksstadt Neubulach.

Bereits Mitte April hatte Christian Proß als Vorsitzender der Stollengemeinschaft gemeinsam mit seinen Vereinskollegen die Hoffnung tief im Berg vergraben müssen: "Die Hoffnung, dass im Juni des Jahres die Infektionslage die große Festveranstaltung zulässt, wurde aufgegeben", hieß es damals bedröppelt in einer Mitteilung.

Alle Vereine um Material angefragt

Allerdings, so der Tenor damals, wolle man die einzelnen Teile der Großveranstaltung getrennt abfeiern. Ein erster Schritt ist nun schon getan. Denn seit Sonntag ist die virtuelle Bergmannsparade auf der Homepage des Neubulacher Bergwerks zu sehen.

"Da sind wir lange dran gesessen", erklärt Proß zu dem mehr als 20-minütigen Video. "Wir haben alle Vereine angeschrieben und um Material gebeten", sagt der Neubulacher Bergwerksboss. Und da kam einiges zusammen, wie nun zu sehen ist. Videoschnipsel, Bergmannsmusik und viele Bilder der teilnehmenden Gruppen sind zu einem Videobeitrag verarbeitet worden.

Immerhin ein Teil ist jetzt also schon fertig. Die anderen Elemente der groß geplanten bergmännischen Sause, namentlich das Feuerwerk, der bergmännische Zapfenstreich und der Auftritt der Freddy-Pfister-Band, sollen allmählich geplant werden. Denn durch die langsame Rückgabe von Grundrechten für geimpfte, genesene oder getestete Personen rücken auch kleinere Veranstaltungen unter freiem Himmel verstärkt in den Fokus.

"Die Freddy-Pfister-Band wird im kleinen Rahmen vor dem Stollen auftreten", gibt Proß einen Ausblick. Doch wann das genau passiert, weiß er dann auch noch nicht. Nur so viel: "Vor dem Start der Sommerferien wollen wir das noch durchziehen."

Dann wäre es doch noch soweit und zum Thema Bergbau passende Musik würde durch Neubulach schallen – zumindest um jenen Teil der Stadt, der direkt um den Stollen herum angrenzt. Ein Trostpflaster für die von der Pandemie doch schwer gebeutelten Bergmänner.