Dornhans Bürgermeister Markus Huber freut sich im Jahresrückblick über abgeschlossene Meilensteine wie die Eröffnung der neuen Dorfmitte in Marschalkenzimmern. Foto: Steinmetz

Zuerst Corona mit den Ausgangsbeschränkungen, dann der Krieg in der Ukraine, die hohen Energiepreise und die Inflation: Das Jahr 2022 habe "ungeahnte Auswirkungen für uns mit sich gebracht", stellt Dornhans Bürgermeister Markus Huber in seinem Jahresrückblick fest.

Dornhan - Eine der Folgen ist die wachsende Zahl an Flüchtlingen, die aufgenommen werden müssen. Für sie stellte die Stadt im ehemaligen Rathaus und Schulhaus in Marschalkenzimmern Wohnraum zur Verfügung. Das wird aber nicht ausreichen.

Um zu vermeiden, dass Hallen belegt werden, sollen auch die Rathäuser in Leinstetten und in Fürnsal für die Flüchtlingsunterbringung genutzt werden. Ursprünglich wollte die Stadt diese Häuser verkaufen, doch davon werde jetzt Abstand genommen.

Bedürfnis nach Katastrophenschutz

Der Überfall Russlands auf die Ukraine habe auch erstmals nach 30 Jahren wieder das Bedürfnis nach einem verstärkten Katastrophenschutz ausgelöst. So sind zusätzliche Stromaggregate für die Wasserversorgung und Notstromanschlüsse der Hallen beschafft worden.

Ein weiteres Krisenthema ist der Klimawandel, welcher besonders im Forstbereich spürbar ist. Die große Trockenheit ab dem Frühjahr, verbunden mit hohen Temperaturen, führte zu großen Mengen an Käferholz. Zudem musste erstmals im Sommer die Wasserentnahme aus städtischen Brunnen verboten werden.

Rathaus ist kein Palast

Rathaus ist kein Palast

Es gab 2022, wie es Huber formuliert, aber auch "glückliche Momente". Das umgebaute Rathaus der Stadt konnte mit einem Tag der offenen Tür eingeweiht werden. Die Dornhaner hätten sich davon überzeugen können, dass "wir keinen Palast gebaut, sondern das Geld effizient für die Mitarbeiter und die Bürger eingesetzt haben. Es ist eine transparente Verwaltung: Das konnten wir zeigen."

Das war nicht das einzige Highlight im Jahresverlauf. In Leinstetten ist das Bürgerhaus mit integrierter Ortsverwaltung und dem angrenzenden Festplatz fertig geworden. Bereits 2005 startete das Projekt, für das "dicke Bretter gebohrt werden mussten". Marschalkenzimmern bekam eine neue Dorfmitte mit Ortsverwaltung, Bürgersaal, Bäckereifiliale mit Tagescafé und einem dreigruppigen Kindergarten. Die Einweihungsfeste bezeichnet Huber als "Meilensteine der Ortsentwicklung".

Waldkindergarten wird geprüft

Auch in der Kernstadt gab es in den Kindergärten Verbesserungen: Die evangelische Einrichtung erhielt einen Sanitärtrakt. Im Kinderhaus Dornhan ist Anfang September die umgebaute Arztpraxis für zwei Krippengruppen freigegeben worden. Dennoch, bedauert Huber, bestehe eine Warteliste. Jetzt werde zudem geprüft, ob noch ein Waldkindergarten angeboten werden könne.

Toiletten saniert

Im Schulzentrum sind die Mädchentoilette, Klassenzimmer und Treppenhäuser saniert worden. Weitere Maßnahmen werden folgen, kündigt Huber bereits an.

Auch im Glatttalfreibad in Bettenhausen musste baulich etwas getan werden: Die Beckensanierung kostete dort 1,1 Millionen Euro.

In Weiden wurde das Baugebiet "Höhwandel" fertiggestellt, in den Baugebieten "Ochsengarten" in Marschalkenzimmern und "Neuhausgasse" in Dornhan sind die Erschließungsarbeiten noch im Gang.

Neujahrsempfang und Fasnet in abgespeckter Form

Die Energiewende ist ebenfalls ein Thema: Im März ist der Teilflächennutzungsplan Windkraft genehmigt worden. Der Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energieträger werde mit der Erweiterung des Fernwärmenetzes um rund 15 Anschlüsse und dem Einbau einer Hackschnitzelheizung im ehemaligen Mado-Gebäude in der Balmerstraße 10 Rechnung getragen. In Leinstetten, wo mit einem Festakt ein neues Fahrzeug in Dienst gestellt wurde, ist das Feuerwehrhaus an Fernwärme angeschlossen worden.

Wegen Corona gab es nur noch zu Beginn des Jahres Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens. So musste der Neujahrsempfang abgesagt werden, und auch die Fasnet konnte nur in abgespeckter Form stattfinden. Veranstaltungen wie das 125. Jubiläum des Schwarzwaldvereins, die Märkte im Frühjahr und September sowie zuletzt der Weihnachtsmarkt seien nach der Corona-Pause begeistert angenommen worden.

Lob für Mitarbeiter

Erfreulich dazu: Mit Bürgermedaillen der Stadt Dornhan wurden 2022 für ihr ehrenamtliches Engagement Martin Miller, Fritz Peter und Alois Schanz ausgezeichnet. Trotz gesunkener Rücklagen kann Huber sagen: "Wir sind finanziell stabil."

Huber: "In Dornhan ziehen alle an einem Strang"

Ein großes Lob spricht Huber an seine Mitarbeiter aus: "Der Bauhof ist sehr gut aufgestellt." Es sind auch neue Fahrzeuge gekauft worden. Viele Baumaßnahmen seien von den Bauhofmitarbeitern flankierend begleitet worden. Aber auch sonst hätten die rund 140 Beschäftigten der Stadtverwaltung gute Arbeit geleistet. Huber betont: "Alle ziehen an einem Strang."