Daniel Wäsche (links) und Tobias Rapp, die Organisatoren der „Marktplatz Classic“, stehen vor einer Isetta aus den 1950er-Jahren. Foto: Breisinger

An die 70 Old- und Youngtimer von BMW sind am Pfingstmontag von zahlreichen Besuchern auf dem Balinger Marktplatz bestaunt worden.

Obwohl das Wetter nur bedingt mitspielte, war die erste Auflage der „Marktplatz Classic“ auf dem Balinger Marktplatz im Vorjahr ein voller Erfolg. Und so stand für das Organisationsteam der „8er Freunde“ um Tobias Rapp und Daniel Wäschle außer Frage, dass es eine Fortsetzung geben würde.

„Die Begeisterung der Teilnehmer und die Resonanz der Besucher haben uns dazu bewogen, die Veranstaltung erneut anzubieten, zumal wir von der Stadt Balingen im Gegensatz zu einer anderen Gemeinde mit offenen Armen empfangen wurden“, sagt Wäschle. Die 50 BMW-Fahrzeuge des Vorjahres wurden noch einmal getoppt, insgesamt beteiligten sich knapp 70 Fahrzeughalter aller Baureihen der 3er, 5er, 6er, 7er und 8er; auch für Kurzentschlossene wurde ein Plätzchen gefunden. Auf Wunsch der Besucher gab es einen Food-Truck.

Ein Blickfang: die zahlreichen BMW-Modelle auf dem Marktplatz. Foto: Breisinger

„Wir zeigten die ganze Bandbreite der in den Handel gekommenen klassischen Young- und Oldtimer von BMW. Uns war Abwechslung wichtig, so dass wir uns pro Baureihe auf maximal fünf Fahrzeuge begrenzten“, erklärt Wäschle. Solch eine Veranstaltung spreche sich in der Szene herum und werde irgendwann zum Selbstläufer, deshalb waren auch den Z3-Club und der Schwäbischen BMW-Club zu Gast. Ein großer Blickfang war eine Isetta aus den 1950er-Jahren, deren Besitzer aus Neukirch stammt.

Die laut Wäschle „Speerspitze“ war ein Alpina B 12 mit 5,6 Liter Hubraum, zwölf Zylinder und 416 PS, das als erstes Serienfahrzeug über ein sequenzielles Schaltgetriebe verfügte und dessen Wert auf 150 000 bis 190 000 Euro beziffert wird. „Irgendwann ist dem Halter aus Pforzheim das Getriebe kaputt gegangen. Er bekam überall nur die Antwort, dass eine Reparatur nicht mehr möglich sei. Seitdem muss er von Hand schalten“, erzählt Wäschle eine der unzähligen Anekdoten, die sich bei Fachsimpeleien und mit den Besuchern ergeben. So erinnerte sich der Frankfurter „8erFreund“ Stefan Schmarr mit Wäschle auch an schwere BMW-Zeiten.

Ein Blick unter die Motorhaube darf nicht fehlen. Foto: Breisinger

„Der 8er, der es mir angetan hatte, weil es das erste Fahrzeug war, das am Computer entworfen und konzipiert wurde, war die größte Enttäuschung, weil er viel zu teuer war und von ihm nur 32 000 Stück verkauft wurden. Erst mit dem E 30 hat BMW wieder Fuß gefasst“, sagt Wäschle. Der 8er sei für den amerikanischen Markt geplant gewesen. Allerdings war er eher ein Langstrecken-Coupé, dem es an der sportlichen Fahrleistung fehlte, so dass er gegen die amerikanischen Sportwagen in diesem Preissegment keine Chance hatte.

Nach dem „Marktplatz Classic“ war für die meisten BMW-Enthusiasten noch nicht der Heimweg angesagt, denn es gab eine Ausfahrt über Laufen, Hossingen und den Lochen ging, bei der Videos gedreht und Fotostopps eingelegt wurden. Für die „8er-Freunde geht es in vier Wochen mit acht Fahrzeugen nach Rumänien. Treffen mit dortigen BMW-Fans sind geplant. Insgesamt 5000 Kilometer werden absolviert – nur eine von vielen Ausfahrten Jahr für Jahr.