Spezi von Paulaner und von Riegele – hier einträchtig beieinander. Foto: dpa/Peter Kneffel

Beim Thema Spezi werden die Brauereien Riegele aus Augsburg und Paulaner aus München keine Spezl mehr: Paulaner hat vor Gericht jetzt eine Entscheidung über den Markennamen erzwungen.

Spezi – das ist Bayern. Auch deshalb, weil der Name des Cola-Limonaden-Mischgetränks, das sich als eine Abkürzung von „spezial“ deuten lässt, nicht zufällig zusätzlich auch einen Anklang an den Dialektbegriff „Spezi“ oder „Spezl“ hat. Das lässt sich auf hochdeutsch gar nicht wirklich übersetzen: Das ist ein sehr spezieller Freund, mit dem man durch dick und dünn geht.

Durch dick und dünn gehen die zwei Brauereien aus Bayern, die sich jetzt um diesen Markenbegriff stritten, so schnell nicht mehr. Das Traditionsbrauhaus Riegele aus Augsburg und Paulaner in München haben sich beim Spezi ein juristisches Fingerhakeln geliefert. Streitwert zehn Millionen Euro. Und da hat jetzt Goliath gegen den David gewonnen. Denn die Münchner sind mit rund 600 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2021 im Vergleich zu den nur 18 Millionen Euro von Riegele ein Brauerei-Riese. Paulaner darf laut einem Urteil des Landgerichts München den Namen weiterhin verwenden.

Lizenz oder nicht?

Erfunden wurde das Getränk aber unbestritten von Riegele. Hier produzierte man bereits Mitte der 1950er-Jahre das Mischgetränk und ließ den Namen schützen. Damals warb man mit der doppelten Wortbedeutung: „Ein Spezi muss dabei sein.“ Der Cola-Mix wurde im Laufe der Jahre von einigen Firmen kopiert, allerdings jeweils unter einem anderen Namen. Auch der Coca-Cola-Konzern offeriert etwa seit 1973 eine Variante.

1974 schloss Riegele laut Interpretation des Unternehmens eine Art Lizenzvertrag mit Paulaner, den man nun kündigen wollte. Die Münchner Brauerei sah das anders: Man habe damals nur vereinbart, beide Getränke nebeneinander bestehen zu lassen. Das Gericht gab nun der Interpretation recht, dass Paulaner weiter Spezi produzieren darf.